Donnerstag, 2. September 2010

Der Exorzismus von Emily Rose


Es gibt bei diesem Film zwei extreme Meinungen, zumindest sind mir bisher nur diese begegnet wenn ich mal nachfragte wie man den Film fand. Entweder sagt man: ‚Woah! Der Film ist Klasse, ich hätte mir fast in die Hose gemacht!’ oder aber ‚Ich hab selten so eine blöde Scheiße gesehen, die totale Einschlafhilfe’.
Aber gut, erstmal zum Inhalt:

SPOILERALARM
Der Pfarrer bleibt stur, er will die Verhandlung.

Der Film beginnt fast mit dem Ende, denn wir Zuschauer bekommen zu Gesicht wie der Pastor von der Polizei mitgenommen und Emilys tot von einem Arzt bestätigt wird. Der Exorzismus ist also vorbei. Alles wird daher in Rückblenden in der Gerichtsverhandlung erzählt. Um das ganze dann aber doch noch etwas mystischer zu machen wird die Verteidigerin des Pastors auch von seltsamen Sachen erschreckt, immer um drei Uhr in der Nacht und auch erst seit sie an diesem Fall arbeitet.
Die Geschichte ist dann so aufgebaut das man immer zwei Versionen zu sehen bekommt, die Version einer besessenen und die Version einer kranken Emily, so sieht man durchaus die gleichen Szenen 2x nur halt einmal mit Geistern und einmal ohne, halt so wie es die Verteidigung schildert und einmal wie es die Anklage tut.
Verschiedene Zeugen werden gehört, ein Tonbandgeräte welches den Exorzismus aufzeichnete ebenfalls und ein Brief von Emily wird zudem verlesen. Das Ende vom Film ist fast genauso wie die Verhandlung, der Pastor wird für schuldig gesprochen, jedoch hat er sein Ziel erreicht, er hat die Geschichte von Emily Rose erzählt, außerdem ist er zwar für schuldig befunden worden, das Strafmaß wurde jedoch so gering angesetzt das er quasi ein freier Mann nach der Verhandlung war. War er also doch nicht schuldig in den Augen der Geschworenen, wobei diese ihm ja die Schuld an dem Schicksal von Emily zuschrieben.
SPOILERENDE


So in etwa reagiere ich auch wenn ich Spinnen sehe.
Ich muss zugeben, ich gehöre zu der erwähnten Kategorie die diesen Film genial findet. Ja, die Effekte sind manchmal ziemlich heftig, aber es wird kein Dämon gezeigt der Leute angreift und letztlich muss man selbst entscheiden ob das was man sah echt gewesen ist oder eben nur eine Wahnvorstellung einer kranken Frau.
Diese Art von Filmen, mit subtilem Inhalt mag ich persönlich sehr sehr gerne. Klar ein Irrer Mörder mit ner Machete ist auch mal lustig, aber unheimlich? Ne Kopfkino ist da wesentlich besser, das man nicht alles sieht. Bei diesem Film ist es für mich die perfekte Mischung aus Story, Effekte und doch guten Gruselmomenten.
Womit der Film noch spielt ist das es sich auf einen realen Fall bezieht, nämlich auf Anneliese Michel aus Deutschland, das ganze wurde natürlich etwas aufbereitet für das Kino, aber die wesentlichen Dinge sind wohl so gewesen, Wikipedia weiß folgende Unterschiede zwischen Film und Realität auf:
    * Name, Zeit und Orte wurden für ein modernes Publikum angepasst; der Tod Michels liegt über 30 Jahre zurück (1. Juli 1976).
    * Im Film nimmt Rose keine Medizin mehr; Michel nahm jedoch bis kurz vor ihrem Tod u. a. Carbamazepin.
    * Im Film treten die Visionen erst kurz vor dem Exorzismus auf. Michel bat selbst um den Exorzismus, wurde durch die Kirche abgewiesen und fünf Jahre (vergeblich) medikamentös behandelt, bevor der Exorzismus genehmigt wurde.
    * Im Film wurde der (einzige) ausführende Priester der fahrlässigen Tötung angeklagt; im Fall Michel wurden zwei Priester sowie die Eltern angeklagt.
    * Die Urteile in der Realität waren sechs Monate auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung. Im Film wird das Strafmaß des Priesters auf seine bereits verbüßte Untersuchungshaft festgelegt.
    * Im Fall Michel war die Verteidigungsstrategie Nichtzuständigkeit und Beeinträchtigung der Religionsfreiheit, im Film Unschuld des Angeklagten.
    * Zwei der sechs Dämonen, die von Rose Besitz ergreifen, wurden für den Film durch biblische Dämonen ersetzt: Die Dämonen Hitlers und Valentin Fleischmanns (1572–1575, Pfarrer von Ettleben) heißen dort Belial und Legion.

Fazit: Ein Highlight in meiner Horrorsammlung 9 von 10 Punkten!



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2 Kommentare:

  1. Oooaor, ich bin auch so jemand, der diesen Film liebt.:)

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  2. Das ist einer meiner liebsten Horrorfilme, scheinbar auch so ein Ding was man entweder toll findet oder total scheiße.

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