Doctors Diary... Eine Entschuldigung an meine Leser!

Es tut mir leid! Ich habe euch von einer Serie vorgeschwärmt die mal gut war, am Mittwoch wurde sie dann aber demontiert… Die Rede ist natürlich von Doctors Diary, die erste Staffel war wirklich toll, die zweite noch immer gut, aber der Abwärtstrend setzt sich in Staffel 3 scheinbar fort. Schade… :(

Man schaffte es mal mit witzigen Dialogen und lustigen Situationen eine gute Geschichte zu erzählen, die Pilotfolge vom Mittwoch lässt aber böses erahnen. Kann es sein das die Serie nicht wegen RTL ausgesetzt hat, sondern einfach weil man keine guten Ideen mehr hat?

Man hat wirklich alles falsch gemacht, es fehlten jetzt eigentlich nur noch Lacher vom Band, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll… Also als erstes mal, es sehr viel alberner geworden, ein Affe der auf BH’s reagiert und Gretchen und Gabi fangen Schweine und werfen sich in den Dreck, das war so der Tiefpunkt der Folge. Aber auch der Wortwitz zündete kaum noch. Oft lieblos herunter gespulte Beleidigungen die einfach nur oberflächlich wirken. Das ist nicht die Art wie man sie von der Serie bisher gekannt hat. Die Geschichte an sich ist natürlich auch ziemlich übertrieben, mit Quarantäne auf der Hochzeit und der immer verschobenen Hochzeitsnacht.

Aber auch die Figuren an sich werden immer alberner und verhalten sich, wenn man die Folgen vorher im Kopf hat, sehr seltsam. Marc wird von Gretchen gerettet, er behält seinen Job und bekommt keine Anzeige wegen Mord durch die fiese Gabi. Er kämpft darum sie zu bekommen, will ihr sogar einen Antrag machen, und eine Folge weiter tut er so als wenn nie etwas war. Bei Gretchen ebenso, bisher war sie glücklich zu heiraten und Alexis war der Mann fürs Leben! Warum lässt man ihr das nicht so lange, bis man ihn als Hochstapler enttarnt? Warum eiert sie in der Hochzeitsnacht Marc hinterher? Für mich sieht das so aus als wenn man Alexis möglichst schnell aus der Serie schreiben möchte. Mit seiner ‚Mutter’ lief es ja ähnlich, den Handlungsstrang beendete man schnell durch einen Unfall. Auch hier verschenktes Potenzial, anstatt die Geschichte weiter zu schreiben versucht man scheinbar wieder zum Normalzustand zurück zu kommen, Gretchen single und in den Arsch Marc verliebt der sie zwar auch will, aber beide kommen dann doch nicht zusammen. Eine Serie lebt von Veränderungen, wenn man stehen bleibt nutzt das Format schnell ab, denn wer will schon ewige Wiederholungen?

Am schlimmsten hat es aber Gretchens Mutter erwischt, Ursula Monn, eigentlich eine gute Schauspielerin, verkommt in ihrer Rolle immer mehr zum Trottel auf zwei Beinen. Eine glaubhafte Figur ist das nicht mehr. Eigentlich war sie als etwas naive und ständig besorgte Mutter angelegt. Auch hier beendet man schnell den Handlungsbogen mit den Schulden in dem sie Geld findet, was eigentlich der Erpresserin Gabi zugedacht war, die ja Alexis Doppelleben kennt. Gut, zugegeben die Nebenhandlung mit der Hanfplantage war schon grenzwertig albern in Staffel 2, in Staffel 3 will man das dann wohl auch beenden. Gretchens Mutter ist ab jetzt dann wohl nur noch für Dumpfbackensprüche gut, schade auch hier geht man zu weit über die Klippe und bringt die Figur somit zu Absturz. Überhaupt verhalten sich alle Ärzte wie Kleinkinder, mit Kissenschlachten und Alkohol trinken im Dienst, ja ne is klar.

Nora Tschirner hat ja eine Gastrolle gehabt, auch hier leider nicht sonderlich viel positives, sie muss immer kotzen wenn jemand Blut erwähnt, ist ja auch etwas alltägliches, passiert jedem ja ständig.

Es bleibt nicht mehr viel Gutes zu sagen, schön natürlich das man alle Schauspieler wieder zusammen bekommen hat, ganz selten blitzte der Charme der ersten Staffeln auf, aber leider viel zu selten. Wenn sich die Serie auf dem Niveau fortsetzt heißt es leider: Gute Nacht Dr. Haase. Eine vierte Staffel braucht man dann wirklich nicht.