Dark Woods

Tja ja, der Videoclub bei dem ich mal Mitglied war… Ihm verdanke ich viele NoName Horrorfilme. Filme die man sonst kaum im Geschäft sieht und von denen man bisher auch kaum etwas gehört hat. Dark Woods ist so ein Film, in Norwegen gedreht und produziert. Aber nur weil ein Film nicht aus Amerika kommt muss er ja nicht schlecht sein, also geben wir den Norwegern eine Chance und lassen uns von ihnen in den dunklen Wald führen.

SPOILERANFANG

Real TV plant eine neue Sendung, ein Survival Format, der TV Produzent Gunnar will ein junges Team darauf einschwören, einige Tage ohne Technik und Annehmlichkeiten in die Wildnis in seine Waldhütte. Wenn sie gut sind, Teamgeist beweisen, wird er mit ihnen arbeiten.

Also brechen die 5 auf und kommen, einen Anhalter übersehend im Wald an. Sachen werden gepackt, Handys eingesammelt und im Auto gelassen und auf geht es durch den Wald zur Hütte. Gunnars Opa gehörte die Hütte und war früher mal ein Munitionsdepot im Krieg, daher steht die überhaupt da allein im Wald. Im See ist im zweiten Weltkrieg außerdem mal ein deutsches Flugzeug abgestürzt, also ein geschichtsträchtiger Ort.

Langeweile macht sich breit und Lasse und sein Kumpel erkunden ein wenig die Gegend, am See finden sie ein Zelt, verlassen aber mit allerlei Kram drin, so finden sie Kippen, ein deutsches Buch über die Luftwaffe, eine Digitalkamera, aber auch Nahrung und Kleidung. Sie albern ein wenig mit der Frauenkleidung herum und gehen dann mit der gefundenen Nahrung zu den anderen zurück. Da gibt es erstmal Ärger, weil man andere nicht beklaut und es gegen die Regeln verstößt unter Gunnars Aufsicht bringen die beiden also den Krempel zurück und finden dabei eine Frauenleiche im Wasser treiben.

So gemütlich bleibt es nicht lange...

Gunnar, der die Leitung hat, meint die Dame sei ja nun schon eine ganze Weile tot, daher befiehlt er den anderen nichts zu sagen. Die Polizei kann man auch in 2 Tagen holen wenn sie wieder am Auto sind.

DanUlfOle (keine Ahnung wie der Freund von Lasse hieß) lässt sich in Gunnars Augen noch mal was zu schulden kommen und wird bestraft, man bindet ihn auf den Boden fest wo er mehrere Stunden liegen muss, während die anderen irgendwas unter Gunnars Aufsicht aus Holz bauen sollen. Als sie wieder kommen ist Lasses Kumpel verschwunden, man schließt das er wohl beleidigt zum Auto gegangen ist. Obwohl die Autoschlüssel noch da sind beschließt Gunnar in der Hütte zu bleiben. Es kommt wie es kommen muss, abends gibt es noch mal Streit zwischen Gunnar und Lasse, weil Lasse die Leiche seines Freundes im Wald findet und er Gunnar die Schuld gibt mit seinen blöden Regeln. Lasse will Hilfe holen, wird vom Mörder aber niedergeschlagen. Es kommt zum Showdown am See wo ein Irrer im roten Frauenkleid letztlich mit Gunnar kämpft, dieser wird erschossen, erschießt den Irren aber auch noch schnell.

Die Polizei erklärt später den Überlebenden das die zwei deutschen Touristen, deren Zelt die anderen gefunden hatten, wohl am See waren um dort zu sein wo ihr Großvater abgestürzt sei. Die Frau ist dann wohl beim schwimmen im See ertrunken und der Mann verrückt geworden allein in der Wildnis. Als er dann sah wie die neuen Leute mit den Sachen seiner Frau Scherze trieben ist er ausgetickt.

Lasse hat aber das Gefühl das irgendwas nicht stimmt, er schaut sich noch mal das Bild auf der Digitalkamera an die im Zelt lag. Hier sind die beiden Deutschen zu sehen, in einer Spiegelung im Hüttenfenster hinter ihnen kann man schwach erkennen das sie von dem Anhalter vom Anfang des Films fotografiert worden sind.

SPOILERENDE

Ja, die Story vom Film hört sich nicht nur dünn an, sie ist es auch. Der Film wirft immer wieder Fragen auf, die aber unbeantwortet bleiben. Woher wussten zwei deutsche Touristen an welchem Teich sie ihren Opa zu suchen hatten? Man findet ein Tonbandgerät in der Hütte, repariert es und hört seltsame Geräusche, was war das? Warum hat sich Gunnar so verändert (laut Aussage von einer der Schnallen)? Und warum beharrt er trotz Toter und verschwundenem Teammitglied auf den seltsamen Regeln?

Ein Mörder treibt sein Unwesen im Wald

Man bekommt keine Antworten und einen gewollt kryptischen Schluss. Denn der wilde Mann im roten Kleid wollte der Gruppe ja nichts Gutes, man bekam eine Erklärung geliefert das er irre sei, was sollte also die Andeutung mit dem Anhalter? Ja, er hat das Bild gemacht, er war also mit den beiden Deutschen oben an der Hütte gewesen und weiter? Die Tote ist ertrunken, die Polizei sprach nicht von Mord, also fand man an der Leiche keine Spuren die auf Mord hindeuten. Man hätte sich diese Andeutung einfach schenken oder besser ausarbeiten sollen. Aber einen zweiten Teil wird es davon hoffentlich nicht geben.

Die Darsteller kennt man alle nicht, alles norwegische Jungschauspieler, die den Film aber trotz seichter Handlung nicht zu einem Totalausfall verkommen lassen. Ihren Job machen sie nämlich gut wie ich finde.

Tja ansonsten gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen zum Film, die DVD hat keine Extras, Tonspuren haben wir deutsch und norwegisch. Mit dem Ton hatte ich etwas Probleme, während ich im Menü noch Ton hatte, war der erstmal weg als ich den Film startete. Ich musste erst im Tonmenü der DVD etwas umstellen damit ich im Film etwas hören konnte. Da nicht angezeigt wurde was denn aktuell eingestellt war konnte ich den Film 3x starten, hatte mich etwas geärgert.

Fazit: Blair Witch Project lässt grüssen, einsamer, unheimlicher Wald ist benn nicht nach Blair Witch, spätestens seit Shrooms durchgenudelt. Dark Waters schafft es kaum stimmungsvolle Bilder zu präsentieren um damit die Spannung etwas hoch zu bringen. Man verliert sich zu oft in Unwichtigkeiten, verpasst es Figuren tiefer zu charakterisieren und schafft einen Film mit einigen Längen. Ich erwarte nicht das man das Thema ‚Mörder im unheimlichen Wald’ neu erfindet, aber etwas mehr als hier geboten wird sollte es dann eben doch sein.

Die Schauspieler bringen ein paar Pluspunkte und ich hab auch noch schlechtere Gruselfilme gesehen, ich bin aber eben mal die 5 Punkteliste überflogen und muss sagen, da passt dieser Film nicht rein. Er ist noch einen Tick schlechter, daher 4 von 10 Punkten, schade, ich hätte einem norwegischen Film gerne mehr gegeben.

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