Mittwoch, 2. März 2011

District 9

Da hatten sich eine ganze Menge Filme angesammelt die ich mit diesem nun endlich abgearbeitet habe, wenn man so 7-8 Filme zu Bewerten hat fragt man sich schon ob man sich die Mühe überhaupt machen soll. Nun ich hab sie mir gemacht.
Der Film selbst ist mir zwar schon im Kino aufgefallen, aber irgendwie hab ich es nicht geschafft ihn dann auch dort zu sehen. War so ein Grenzfall, ein Film wo ich nicht sicher war was mich bei ihm erwatet, ich hab ihn mir schließlich als DVD angeschaut, das Ergebnis bekommt ihr jetzt gekliefert.

SPOILERANFANG
Einst freundlich empfangen...
1987 kommt ein riesiges Raumschiff zur Erde und schwebt über Afrika, genauer Johannisburg, man beschließt erstmal zu warten, denn es schwebt über der Stadt und macht nichts. Schließlich dringt man in das Schiff ein und findet ein entsetzliches Szenario, halb verhungerte, verwirrte Aliens findet man, mehr nicht. Die komplette Technik ist für Menschen nicht nutzbar und das Schiff schwebt alleine über der Stadt, mehr aber auch nicht. Als es über der Stadt schwebte verlor ein zwar einige Teile, aber mehr geschah nicht.
Die Aliens werden in die Stadt gelassen und in einem extra Bezirk gesperrt, die krebsähnlichen Humanoiden verhalten sich auch ganz anders als Menschen, so zumindest die Auffassung der Menschen. Sie kennen nicht mein oder dein, werden als Räuber und Diebe verschrien und dürfen schließlich ihr Lager nicht mehr verlassen.
20 Jahre geht das so und die Bürger der Stadt haben genug von den Shrimps, wie sie die Aliens abwertend bezeichnen. Die Aliens leben am Rand der Stadt im District 9, lieben Katzenfutter und tauschen alles was sie haben dagegen ein. Das machen sich Gangs natürlich zunutze, sie können zwar mit den Waffen nichts anfangen, da diese nur funktionieren wenn man Alien-DNA besitzt, aber wer weiß könnte ja nützlich sein. Aber den Leuten reicht es, die Typen gehören hier nicht her, ja nicht mal auf die Erde! Sie sollen irgendwo anders hin, weg von der Stadt, District 10 wurde von der MNU schon gebaut, ein mit Stacheldraht umzäuntes Gebiet wo winzige Zelte stehen, definitiv eine Verschlechterung zu den Wellblechhütten die sich die Aliens aus Müll gezimmert haben.
Um Protesten von Menschenrechtlern zu umgehen wird aber von jedem Alien die Einverständniserklärung zur Umsiedlung geholt. Alle Aliens sind mit menschlichen Namen versehen worden und Fortpflanzung wurde untersagt, was nicht so ganz geklappt hat, aber man dämmt das Problem ein. Die Wissenschaft nimmt an das es sich bei den Überlebenden aus dem Raumschiff um einfache Arbeiter handelt, die meisten sind nicht sonderlich schlau und für einige Dosen Katzenfutter unterschreiben die Fremdlinge alles.
Doch das die Aliens denn Müll durchforsten ist nicht immer weil sie Nahrung suchen, sie suchen auch Teile von ihrem Raumschiff, 20 Jahre hat es gedauert bis sie genügend Teile gefunden haben und aus ihnen eine Flüssigkeit entnehmen konnten und diese gesammelt in einer kleinen Kanüle auffingen. Mit dieser Flüssigkeit könnte man ein Raumshuttle starten und wieder zum großen Raumschiff kommen um dann Richtung Heimat zu fliegen. Weg von den bösen Menschen, da kommt die MNU mit ihrer Umsiedelung natürlich gar nicht passend, denn das Shuttle liegt vergraben im Sand unter einer der Hütten.
...nun eine Plage die man umsiedeln will.
Ein nicht gerade clevere MNU Beamter leitet die Aktion im Ghetto und findet auch promt die seltsame Flüssigkeit durch ein Missgeschick spritzt er sich etwas davon in das Gesicht. Erst ist ihm schlecht, schließlich muss er aber in das Krankenhaus. Es kommt schlimmer, denn sein Arm wird wie der von einem Alien. Gefundenen Fressen für die MNU, denn nun kann er die Alienwaffen bedienen. Seine DNA hat sich mit der der Aliens verbunden wenn man das öfter hin bekommen würde, könnte man die Technik entschlüsseln die seit 20 Jahren über den Köpfen der Menschen schwebt. Der Beamte ist aber gar nicht glücklich mit seiner Lage, besonders als die Tests immer mieser werden die er machen soll, als man ihn sezieren will, flieht er schließlich. In den Medien wird er nun gesucht als jemand der es mit Shrimps treibt, ein perverser. Ihm bleibt nur ein Versteck, District 9. Hier findet er Alien Christopher wieder dem er die Flüssigkeit abgenommen hat. Dieser verspricht ihn zu heilen wenn er dafür die Flüssigkeit bekommt. Man fährt in die Höhle des Löwen holt die Flüssigkeit und flieht mit der MNU im Nackt zurück ins District 9. Doch was Christopher gesehen hat in der MNU ließ ihn erschaudern, denn tote Shrimps an den Versuche gemacht wurden sind nicht gerade ein nettes Aushängeschild. Er will sofort zu seinem Heimatplaneten zurück um Hilfe zu holen, er verspricht aber sich in 3 Jahren um seinen Menschenfreund zu kümmern und ihn dann zu heilen.
Christopher will nach hause (aber nicht telefonieren) 
Doch so toll ist Christophers Menschenfreund nicht, er will keine 3 Jahre warten, er übertölpelt den Alien und versucht alleine mit dem Shuttle zum Mutterschiff zu kommen, wird aber abgeschossen und gefangen genommen, genau wie Christopher. Nur dessen kleiner Sohn ist noch frei und da das Shuttle nun wieder läuft bedient er von unten das Mutterschiff. Langsam setzt sich der Koloss in Bewegung. Christopher und der Beamte werden hingegen befreit, von einer der Menschengangs in dem Ghetto. Diese wollen hinter das Geheimnis des Menschen kommen der Alienwaffen benutzen kann. Zum Glück entkommen die beiden auch hier, Christopher muss es nun bis zum Shuttle schaffen denn das wird nun mittels Traktorstrahl vom Mutterschiff hoch geholt. Endlich entscheidet sich der olle Beamte (mal wieder ist mir der Name entfallen) richtig, setzt sich in einen Kampfroboter und beschützt seinen neuen Freund bis dieser sicher im Raumschiff ist. Das Raumschiff fliegt daraufhin weg, mit dem Versprechen in 3 Jahren zurück zu kommen um ihm dann zu helfen. Der Beamte entkommt schließlich und wird ganz zu einem Shrimp, das Mutterschiff ist weg und die Aliens aus District 9 sind alleine mit den Menschen weiter in ihrem Ghetto eingepfercht.
SPOILERENDE

Der Film war wohl kein Flop, blieb aber hinter den Erwartungen zurück und das durch eigentlich guter Geschichte, aber genau die hat dem Film wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn man die Trailer sieht und so die normalen Alienfilme im Hinterkopf hat erwartet man halt eine Invasion böser Aliens. Was man bekommt ist aber eher ein Gesellschaftskritischer Film, verpackt in einem Sci-Fi Look.
Bewusst hat man die Handlung nicht nach New York verlegt sondern nach Afrika, an einen Ort der bisher für solche Filme eher nebensächlich war. Man wollte wohl zeigen das schwarze und weiße Menschen rassistisch sind wenn es um Aliens geht. Und Rassismus ist das Thema des Films nur wurde hier eben keine Menschengruppe gewählt sondern eine ganz andere. Aliens eben, die heimatlos sind und nun in einem Lager vegetieren, ausgebeutet werden und wie Lebewesen zweiter Klasse behandelt werden.
Die Aliens legen Eier die verbrannt werden und dabei wie Popcorn aufplatzen und kreischen, was von den Menschen als lustig angesehen wird. Alles samt recht grausam, was der Film aber spaßig verpackt um es den Zuschauer nicht mit erhobenem Zeigefinger zu präsentieren.

Unser 'Held'
Von den Darstellern kannte ich keinen, nicht mal auf dem Cover werden irgendwelche Namen klein genannt. Dafür liest man aber fett den Namen Peter Jackson, der einzige Name beim kompletten Film der einem etwas sagt. Aber Peter Jackson war hier nicht etwa Regisseur, denn der Film wurde erdacht und umgesetzt von Neill Blomkamp, er war nur der Produzent. Aber nach Herr der Ringe verkauft man halt mit diesem Namen Filme.

Die Effekte fand ich alle samt gelungen, die Darsteller agieren glaubhaft mit den aus dem Computer stammenden Aliens. Das einzige was ich etwas seltsam fand war die Tatsache das man einfach ins Mutterschiff fliegen konnte, sich an ein Pult setzen und weg fliegen konnte. Vielleicht hab ich da was verpasst, aber wenn alles da heil ist, warum sind die Aliens überhaupt auf der Erde gestrandet? Ich kann auch kaum glauben das die Menschen in 20 Jahren nicht das ganze Schiff auseinander genommen haben und das sie es komplett menschenleer über der Stadt schweben lassen. Kein Militär was die kostbare Technik beschützt? Schwer zu glauben.

District 10? Gibt es eine Fortsetzung?
Stoff für eine Fortsetzung ist da, überlegt ob es zum District 10 kommen wird wurde schon laut. Nur sollte man dann langsam auch anfangen dies in die Tat umzusetzen. Schon bei der Premiere wurde angedeutet dass eine Fortsetzung bei Erfolg beabsichtigt sei. Letztes Jahr sollte der Film in die Vorproduktion gehen, gelistet ist er für 2012, nur offizielle Aussagen gibt es dafür noch keine, es heißt also einfach weiter abwarten ob was kommt.

Fazit: Um es mal vorweg zu nehmen, ich gebe dem Film 8 von 10 Punkten. Mir hat er vom Inhalt her gefallen, er war mal etwas anderes als der übliche Einheitsbrei den man sonst so im Sci-Fi Genre erleben kann. Eine Fortsetzung wäre interessant, hat man doch alle Möglichkeiten offen, von Rache Invasion bis hin zur Rettungsmission. Die Zukunft wird zeigen was und ob überhaupt noch was kommt.


Links:

1 Kommentar:

  1. Ich fand den Film sehr interessant, mal was ganz anderes, die Aliens einfach in ein Ghetto zu sperren. Gerade diese gesellschaftskritischen Ansätze finde ich gut, aber auch die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Gut umgesetzt fand ich ihn auch. Auf unserer website gibt es auch eine interessante Rezi dazu:
    www.resurrection-dead.de/dailydead/District-9-Blomkamp-Neill-1841

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