Samstag, 12. März 2011

Dorian Blues

Ich hab ja immer ein Auge auf Filme mit schwulem Inhalt (ich meine Spielfilme, keine Pornos). Für die breite Masse scheinbar nicht erreichbar, egal wie gut der Inhalt ist. Denn sind wir doch mal ehrlich, Romeo & Julia, eine Liebe die nicht sein darf, das findet Anklang. So etwas lässt sich doch sehr sehr leicht in das reale Leben übertragen, mit sehr viel mehr Echtheit, eine Liebe die nicht von der Gesellschaft akzeptiert wird und man findet solche Geschichten überall in der schwulen Welt.
Von Dorian Blues hatte ich nur gute Kritiken gelesen, was bei mir dann auch den Kaufausschlag gegeben hat.

SPOILERANFANG
Dorian ist das schwarze Schaf in der Familie, sein Vater hält das große Wort und niemand hat da zu widersprechen. Sein Bruder und seine Mutter halten sich auch eisern an diese Regel und reden dem Hausherren nach dem Mund, nur Dorian wird es irgendwann zuviel und widerspricht, da er Präsident Nixon nicht als toll empfindet.
An der Puppe wird das Gespräch mit Papa geübt.
Prompt wird er auch von seinem Vater vorgeführt, doch Dorian begreift an diesem Abend noch etwas, nämlich das er nicht nur in dieser Sache anders ist, sondern auch auf Männer steht. Er vertraut sich seinem Bruder an und beide probieren schließlich Dorian mehr hetero zu machen. Angefangen bei einer Prügelei im Keller (die mit einer Gehirnerschütterung für Dorian im Krankenhaus endet), bis hin zum Sex mit einer Stripperin. Doch die 100 Dollar sind vergeudet, Dorian hat keinen Sex, dafür kann er nach dem Abend ein wenig tanzen.
Schließlich outet sich Dorian vor seinem Vater und wird promt raus geworfen, er zieht nach New York, wo alles anfangs toll erscheint. Doch auch der Glanz des neuen blättert langsam ab, besonders da Dorian von seinem Freund verlassen wird.
Unerwartet steht sein Bruder vor der Tür und Dorian will ihm seine Welt zeigen, sie gehen in ein Schwulenclub, wo man sich auch solange amüsiert bis Dorians Ex auftaucht mit seinem neuen, einem anderen Bekannten von Dorian. In seiner Wohnung gibt es dann auch noch Streß mit seinem Bruder, da Dorian so ein wenig neidisch ist auf Papas Liebling, der ein Sportstipendium hat, doch dieser hat es verloren und ist auch deshalb nach New York gekommen, um es irgendwem zu erzählen, denn seinen Eltern mag er es natürlich nicht erzählen. Das Gespräch wird vom Telefon unterbrochen, der typrannische Vater ist an einem Herzanfall gestorben, bei der Beerdigung gibt es dann noch das klärende Gespräch mit der Mutter, bei dem Dorian endlich mit seinem Vater abschließen kann.
Auch ein Besuch im Stripclub ändert nix.
SPOILERENDE

Dorian Blues präsentiert uns kein Hollywood Happy End. Es geht um Homosexualität, es geht um Coming Out und doch sind dies eher die Hintergrundthemen. Viel mehr geht es um die Charakterentwicklung von Dorian, am Ende des Films ist diese nicht abgeschlossen. Er ist nun nicht Mr. Allwissend, doch er kommt mit seiner Vergangenheit und seiner Beziehung zum Vater klar. Doch er ist immer noch alleine, es gibt kein ‚Der Mann fürs Leben kommt um die Ecke’-Ende und das ist angenehm.

Fazit: Netter Film, allerdings nichts was wirklich im Gedächtnis kleben bleibt. Trotzdem, der Film präsentiert einen Normalo und sein Coming Out, ist dabei aber nicht wie ein typischer Coming Out Film sondern hat eine angenehme Leichtigkeit, die einen auch oft amüsiert und Situationskomik bietet. 7 von 10 Punkten.



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