Sonntag, 27. März 2011

Herr der Ringe - Die Gefährten

Ich weiß noch wie es hieß dass Herr der Ringe verfilmt werden soll, ich hatte das Buch, oder eher die Bücher, ich hab die rote Sammelausgabe wo alle drei drin sind, gelesen als ich 16 oder 17 Jahre alt war. Ein Geschenk von meinem Bruder, ziemlich großzügig, was eigentlich gar nicht seine Art war/ist/sein wird. Denn das gute Stück hat sicher über 80 Mark gekostet zu damaliger Zeit, auf besonderem Papier gedruckt mit Karten die man raus nehmen kann, so kann man immer verfolgen wo sich die Personen befinden und wo sie lang marschiert sind. Tolles Geschenk, denn das Buch fesselte mich von der ersten Seite und hielt fast an bis zur letzten, nur zwei- drei Flauten gab es wo ich eine Pause vom Buch gemacht hatte. Und nun eine Verfilmung? Wie sollte das wohl gehen? So ein umfangreicher Stoff, würde man viel auslassen? Würde es dann noch der Herr der Ringe sein? Wie würde Gollum aussehen? Wie Baumbart? Wie Tom Bombadil? Beim lesen macht man sich ja so seine eigene Welt, man hat Personen im Kopf die durch den Text zum Leben erwachen, so eine Verfilmung kann da deshalb die eigenen Figuren verwischen, gefährlich...
Die ersten Bilder ließen aber schon uns Schwarze Auge Spieler Freudentänze ausführen. Nach dem schrecklich schlechten DD&D Film kam nun Herr der Ringe und epische Schlachten zwischen Orks und Menschen würden nun wohl toll umgesetzt werden! Also ging es dann auch endlich ins Kino wo es Frodo und seine Freunde mit Sauron zu tun bekamen.

SPOILERANFANG
Das Auenland ist ein friedlicher Fleck Erde, die kleinen Hobbits die hier wohnen sind genügsame Wesen. Sie halten nichts vom Reisen, mögen gutes Essen und Pfeife rauchen. Nur einer tanzte mal aus der Reihe, Bilbo Beutlin und nun wird er 111 Jahre alt, auch für ein Hobbit ein stattliches Alter!
Die Gemeinschaft des Rings
Dieses Alter ist nicht natürlichen Ursprungs, denn Bilbo hatte mal einen Ring gefunden, einen Zauberring, auf seiner Abenteuerreise. Diesen trägt er nun immer bei sich und dieser verlängert auch sein Leben, auch wenn sich Bilbo dessen gar nicht bewusst ist. Das halbe Auenland kommt zu Bilbos Geburtstag und auch Gandalf der Zauberer, ein alter Freund von Bilbo kommt. Gandalf weiß von Bilbos Vorhaben, denn sein Geburtstag wird ein Abschied. Bilbo hält eine Rede während des Festes und verschwindet, denn der Ring kann ihn auch unsichtbar machen. In seinem Haus freut sich der alte Hobbit über den geglückten Streich und packt seine Sachen. Nur Gandalf sieht ihn nochmal und nimmt dem Hobbit auch seinen Ring ab, da nun nach Bilbos 'tot' alles ja Frodo gehören soll. Sehr schweren Herzens und nur mit einem Trick schafft es der Zauberer aber Ring und Hobbit zu trennen. Bilbo zieht dann aber froh gestimmt los und wenig später kommt Frodo nach Hause, Gandalf klärt ihn auf und sagt ihm das er auf den Ring gut aufpassen soll, da er los muss um wichtige Angelegenheiten zu regeln.
Schnell macht sich der Zauberer auf nach Isengard und durchstöbert hier alte Schriften um dem Ring auf die Schliche zu kommen, wenige Wochen später ist er wieder bei Frodo, mitten in der Nacht und wirft den Ring ins Feuer. Jetzt erkennt man auf ihm seltsame Schriftzeichen die nur durch das Feuer zu sehen sind. Gandalf ist sich nun sicher, dies ist nicht irgendein Ring, es ist der Ring. Saurons Meisterring. Die Herrscher der Elben, Zwerge und Menschen hatten jeder einen Ring bekommen der ihnen Macht gab, Sauron aber betrog die Herrscher und schmiedete noch einen Ring der die anderen beherrschte. In einer Schlacht starb Sauron zwar doch sein Geist wartete und nun will er zurück kehren mit Hilfe des Ringes. Als riesiges Flammenauge ist er zur Zeit in Mordor über seinem Turm und sucht den Ring und bereitet sich auf den Krieg vor.
Da er erfahren hat wo der Ring zu finden ist hat er die zu Ringgeistern verwandelten Menschenherrscher losgeschickt um ihn aus dem Auenland von Beutlin zu holen. Die Nazgul haben die Gestalt von schwarzen Reitern und sind unsterbliche und gefährliche Diener Saurons.
Die Reise nach Mordor beginnt
Gandalf trägt Frodo und seinem Freund Sam auf nach Bree zu ziehen und da im Gasthaus ihn wieder zu treffen, er selbst muss nochmal weg. So wird es dann auch getan, Gandalf reitet wieder nach Isengard um Saruman von seiner Entdeckung zu berichten, dieser ist der oberste Magier, doch leider muss Gandalf erkennen das Saruman mit Sauron gemeinsame Sache machen will und gerät promt in Gefangenschaft. Die beiden Hobbits hingegen ziehen los und treffen auf ihrem Weg auch noch Merry und Pippin, ebenfalls Hobbits die ihnen bis nach Bree helfen wollen, als sie die bösen Reiter bemerken die hinter ihnen her sind. Sie kommen auch nach Bree und begegnen dem mysteriösen Streicher, der sie aber ebenfalls vor den Ringgeistern rettet, denn Gandalf ist ja nicht in Bree. Es kommt auf einem Berg, der Wetterspitze, zum ersten Showdown mit den Ringgeistern. Die Hobbits waren mit Streicher weiter gezogen, ihnen blieb keine Wahl als dem Fremden zu vertrauen. Auf der Wetterspitze werden sie aber gestellt, Streicher vertreibt zwar die Geister, doch Frodo wird verletzt. Zum Glück ist Arwen in der Nähe, Streichers Freundin, denn Streicher ist nicht irgendwer, er ist der Waldläufer Aragorn, der eigentliche König von Gondor. Arwen reitet mit dem schwer verletzten Frodo nach Bruchtal zu ihrem Vater Elrond, hier ist der Hobbit erstmal sicher und als er erwacht ist eine ganze Zeit vergangen und auch Gandalf ist wieder frei.
Vertreter der freien Völker von Mittelerde sind zusammen gekommen um zu beraten was man nun mit dem Ring machen will. Boromir will ihn gegen Sauron einsetzen, doch er wird überstimmt. Man will den Ring vernichten und Sauron endgültig töten, doch wer soll zum Schicksalsberg nach Mordor? In Saurons Land, genau dort wo der Feind lauert? Denn nur hier im Vulkan, wo der Ring auch geschmiedet wurde, kann man ihn wieder vernichten. Frodo, der wie jeder Ringträger beim Ring bleiben will, meldet sich freiwillig, aber er wird nicht alleine gehen mit ihm kommen seine Freunde: Sam, Merry und Pippin. Außerdem noch Gandalf und Aragorn, dann Boromir von den Menschen, Legolas von den Elben und Gimli der Zwerg.
Die Gruppe macht sich auf und will über den Caradras ziehen, doch Saruman verhindert dies mit einem Unwetter, daher entscheidet man sich unter dem Berg durch zu gehen, durch die Zwergenminen von Moria. Doch in Moria lebt niemand mehr, die Orks haben die Minen überfallen und ein Balrog wurde von den Zwergen befreit, dumm nur das ein Monster den Eingang von Moria zum Einsturz bringt. Man ist also gefangen und kann nur durch die Minen entkommen. Diese sind weit verzweigt und schließlich findet man sogar Balins Grab, dieser war einst der Herrscher von Moria. Es kommt wie es kommen muss, die Orks greifen die Gruppe an, doch als die Lage aussichtslos erscheint ziehen sich die Unholde plötzlich zurück, auch sie haben Angst vor dem was nun kommt: Der Balrog. Die Gefährten fliehen über eine Brücke und Gandalf bringt diese mit dem Balrog drauf zum Einsturz, leider fällt er selbst mit dem Dämonen in die bodenlose Tiefe.
Die anderen sind geschockt über Gandalfs tot, doch zum Ausruhen bleibt keine Zeit, man hat den Ausgang der Minen erreicht und Nachts werden die Orks aus den Minen kommen und nach ihnen suchen. Es geht also weiter!
Saruman ist aber auch nicht untätig er hat sich seine eigenen Orks gezüchtet, die Urukhai Monster die auch das Sonnenlicht nicht scheuen, er stellt sich seine Armee zusammen und rüstet auf Krieg, die Wälder um Isengard werden gerodet um die Schmelzöfen der Orks zu befeuern und somit Schwerter und Rüstungen herzustellen. Die Urukhai schickt Saruman aus um die Hobbits zu fangen.
Die fiesen Orks sind hinter dem Ring her, den Frodo bei sich hat
Eine kurze Verschnaufpause gibt es in Lorien bei Elben ehe es weiter geht. Die Orks sind aber nicht das einzige Problem, denn der Ring möchte gefunden werden und so will Boromir Frodo ihn abnehmen, dieser macht sich aber unsichtbar und entschließt sich dazu alleine nach Mordor zu reisen, da der Ring nach und nach jedem seiner Gefährten den Verstand vergiften würde. Genau in diesem Moment kommen Sarumans Orks und greifen an. Als Merry und Pippin erkennen was Frodo vor hat opfern sie sich für ihn, damit er entkommen kann. Sie locken die Aufmerksamkeit der Orks auf sich und werden zwar noch von Boromir verteidigt, aber dieser stirbt und die beiden werden von den Orks schließlich verschleppt. Die anderen kämpfen auch wacker gegen die Monster, doch diese ziehen ab, sie haben ja was sie wollten. Frodo macht sich mit dem Boot auf einen Fluss zu überqueren, Sam läuft ihm hinterher und ertrinkt fast. Frodo rettet ihn und die beiden gehen zusammen weiter. Aragorn, Legolas und Gimli bleiben zurück, Aragorn will Frodo nicht folgen, da er erkannt hat das Frodo im Recht ist. Legolas bemerkt verbittert das die Gemeinschaft des Ringes also versagt hat. Doch Aragorn ist anderer Ansicht, er will das sie weiter für einander einstehen und das sie Merry und Pippin nicht ihrem Schicksal überlassen, die drei wollen daher den Orks folgen und die beiden Halblinge retten! Frodo und Sam hingegen sind nun alleine auf dem Weg ins finstere Orkland Mordor.
SPOILERENDE

Jedes Jahr in der Weihnachtszeit schaue ich mir Herr der Ringe an und es wird nie langweilig, das gehört für mich einfach dazu, sicher auch weil die Filme zu Weihnachten damals im Kino liefen. Die Ausstattung des Films ist phänomenal! Genauso sollte Mittelerde aussehen, die Rüstungen und Schwerter sehen nicht wie Filmrequisiten aus, alles wirkt so als sei es wirklich gebraucht, als hätte es eine eigene Geschichte und unterstützt wird dieses Gefühl von wunderschönen Landschaftsaufnahmen.
Die Effekte sind genauso beeindruckend, die Orks sind zum großen Teil nicht computeranimiert, sondern aufwendig verkleidete Menschen und das ist ein dicker Pluspunkt! Aber auch die Animationen, etwa der Feuerdämon oder der Höhlentroll wirken zwar sehr gut, aber man sieht gerade beim Troll das er unecht ist. Tut der Sache aber keinen Schaden.
Die Darsteller trumpfen dafür nämlich verdammt gut auf, jeder ist perfekt besetzt, besonders Ian McKellen als Gandalf ist 1:1 so wie man sich den Zauberer aus dem Buch vorgestellt hat. Er spielt nicht Gandalf, er ist quasi Gandalf. Auch die Größenverhältnisse sind richtig, die Hobbits sind noch kleiner als Zwerge, genau solche Kleinigkeiten sind es die dem Buchkenner Spaß bringen, oder auch das Legolas auf dem Schnee laufen kann als Elb, während alle anderen sich durch ihn durchwühlen müssen.
Neben Ian McKellen war Herr der Ringe aber auch für andere eine gute Sache. Dominic Monaghan etwa trat hier als Merry das erste mal in Erscheinung, später würde er als Charlie bei Lost überzeugen. Elijah Wood also Frodo ist natürlich noch zu nennen und Orlando Bloom als Legolas startete hier auch mit seiner Karriere richtig durch.
Jonathan Rhys-Davies als Zwerg Gimli könnte man aus der Serie Sliders vielleicht kennen und Christopher Lee der den Saruman spielt sollte eigentlich jedem ein Begriff sein.

In den Minen von Moria kommt es zu Schwierigkeiten
Das der Film so gemacht wurde, wie er halt gemacht wurde war gar keine leichte Aufgabe, Tolkien selbst lehnte eine Verfilmung immer ab, da er sein Werk als nicht verfilmbar ansah. Man hatte auch lange nach einem Studio suchen müssen dass das Risiko für das Projekt übernahm. Mit New Line Cinema wurde man dann aber fündig, auch wenn diese am Anfang nur 2 Filme machen wollten, also drei Bücher in zwei Filme stecken. Zum Glück kam man von der Idee wieder ab. Trotzdem ging man ungewöhnlich vor, denn man wusste ja nicht wie das Puplikum auf Herr der Ringe reagieren würde, wäre Teil 1 ein Flop hätte man ordentlich Geld in Sand gesetzt, trotzdem drehte man alle drei Teile zur gleichen Zeit hintereinander weg. Dies hatte natürlich den Vorteil das man die Filme nun jährlich Veröffentlichen konnte da man nun nur noch schneiden und eventuell einzelne Szenen nachdrehen musste und rückblickend war diese Drehweise wohl auch die richtige.
In jedem Film hat übrigens Regisseur Peter Jackson einen Cameoauftritt, genau wie seine Kinder. Er selbst ist im ersten Teil ein Penner in Bree der eine Karotte isst, seine Kinder sind im ersten Teil als Hobbits zu sehen die von Bilbo eine Geschichte erzählt bekommen.

Unterschiede zwischen Film und Buch
Ja es gibt einige ganze Menge an Unterschieden, Arwen bekommt in allen Filmen eine viel größere Rolle als im Buch, hier war sie wirklich nur eine Randfigur. Im Film ist sie viel mehr und kommt auch in jedem Teil vor. Auch Saruman werkelt hier ja schon kräftig im Film mit, etwas das im Buch nicht so war, wenn ich mich richtig erinnere (ist ja doch schon einige Jahre her dass ich das Buch gelesen habe). Man wusste nie genau wohin Gandalf verschwand und warum er nicht in Bree war, das erfuhr man alles erst später und auch da nur aus Erzählungen, im Film ist man live dabei.
Tom Bombadil wurde komplett gestrichen, ebenso alle Abenteuer der Hobbits im Düsterwald und in diesen Grabmal oder was das war. Der Regisseur Peter Jackson sagte mal das diese Dinge ausgelassen wurden, man es aber extra so gemacht hat das die Ereignisse stattgefunden haben können, sie nur nicht zu sehen waren.

Kinoversion oder Extendet Version?
Für mich gar keine Frage, ich wähle hier die lange Version. Hier wurden erweiterte Szenen, aber auch ganz neue Szenen in dem Film eingearbeitet, was je nach Film gut und gerne 30-45 Minuten mehr Laufzeit mit sich bringt! Im ersten Teil ist das Auenland zum Beispiel besser vorgestellt oder man sieht wie die Gefährten in Lorien von Galadriel Geschenke bekommen, die in späteren Teilen durchaus noch eine Bedeutung haben. Wenn man nicht so der Fantasyfan ist sollte man wohl zur Kinoversion greifen, ich als Tolkien Junkie komme nicht an der erweiterten Fassung vorbei.

Fazit: Ganz, ganz, ganz, ganz großes Kino! Schon als der Film im Kino lief wusste man das dies einer der großen Klassiker werden würde. So kam es auch, Herr der Ringe löste einen regelrechten Fantasyboom aus, doch keiner kam ans Original heran. Perfekte Umsetzung die natürlich eine 10 von 10 Punkten von mir verliehen bekommt. Die Gefährten ist so ein Film der von echter Freundschaft in dunklen Zeiten erzählt, einen tollen Cliffhanger hat der Hoffnung macht und tragische Momente genauso bewegend erzählt. Muss man einfach gesehen haben, führt gar kein Weg dran vorbei!


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