Mittwoch, 24. August 2011

Hasch mich, ich bin der Mörder

Alarm! Alarm! Klassikeralarm! Louis de Fúnes erster Film bei mir auf dem Blog und ich werfe gleich mal ein Schwergewicht in den Ring, mit ‚Hasch mich ich bin der Mörder’ haben wir nämlich gleich einen der erfolgreichsten de Fúnes Filme zu packen!

SPOILERANFANG
Antoine Brisebard ist Bühnenautor, hat eine bezaubernde Frau und ist vermögend, alles toll aber er hat ein Problem. Er wird erpresst von Monsieur Jo, den Brisebards Frau Silvie ist die Tochter eines Verbrechers, wenn das raus kommt ist ihre erfolgreiche Karriere als Theaterdarstellerin vorbei. Doch Jo ist zu gierig geworden und Brisebard beschließt ihn umzubringen, so schreibt er ein Theaterstück in dem ein Mann genauso ermordet wird wie er es vorhat. Dies tut er um das perfekte Verbrechen zu planen. Als seine Frau zum Theater ist bestellt er Nachts Jo zu sich um zu zahlen, im dunkeln bedroht Brisbard den Mann der in seine Wohnung gekommen ist, doch er kann niemanden töten, er wirft die Waffe fort, doch ein Schuss löst sich und bringt den Erpresser um.
Peng, Peng Tüdelütü! (Eingeweihte wissen schon) 
Im Garten wird gerade ein Pavillon gebaut, das Loch des Fundaments ist ausgehoben und er verscharrt die Leiche, eingewickelt in den Duschvorhang, in einem Loch im Loch. Ein Tag später steht Fundament und Pavillon und ein Fest wird gefeiert, Antoine hat beschlossen das Haus zu verkaufen und der eigentlich verhasste Pavillon bringt sogar etwas mehr Geld. Doch der Inspektor der Kriminalpolizei taucht auf dem Fest auf, Jo wurde tot gefunden und man fand auch Hinweise auf alle Leute die er erpresst hat, unter anderem eben Brisebard. Antoine ist nun natürlich ziemlich durch den Wind, wenn er nicht Jo umgebracht hat, wenn hat er dann unter dem Pavillon vergraben? Zu allem Überfluss bricht auch noch das Fundament vom Pavillon auseinander und die Käufer vom Haus verkünden das sie an der Stelle einen Pool bauen wollen. Brisebard telefoniert im Freundeskreis herum ob jemand vermisst wird, doch alle sind da, er kriegt erst am Abend raus wen er umgebracht hat, denn zwei Verbrecher kommen zu ihm und wollen Wissen was er mit Riri gemacht hat, mit dem hätten sie nämlich noch eine Rechnung offen. Als sie erfahren was passiert ist machen sie sich aus dem Staub und sind froh das ihnen die Arbeit abgenommen wurde. Der Inspektor ist da jedoch etwas anders, denn auch er weiß von Riri, dieser hat Jo umgebracht, wollte noch einmal abkassieren und verschwand seither. Durch Antoines Verhalten ist der Inspektor sicher dass er dem Täter auf der Spur ist, er erklärt Brisebard den Sachverhalt, genauso wie es tatsächlich abgelaufen ist und auch Silvie zählt 1 und 1 zusammen und weiß nun das Antoine jemanden auf dem Gewissen hat und sie weiß auch wo die Leiche ist. Ihr Ehemann hatte in der letzten Nacht eine seltsame Statur geschaffen, angeblich seine Großmutter mütterlicher Seite, in ihr ist natürlich die Leiche und die Statur ist so schlecht gearbeitet das der Beton auch schnell abplatzt. Man versucht nun die Leiche zu verstecken, während es im Haus drunter und drüber geht, der Inspektor sucht die Leiche im Haus, die Hauskäufer schleichen mit der Marklerin herum, Handwerker, Freunde und ein Vertreter machen Antoine und Silvie das Leben schwer. Aber man schafft es und der Inspektor bekommt eine Nachricht das man zwei Ganoven festgenommen hat die für den Mord an Riri wohl verantwortlich sind. Brisebard ist also aus dem Schneider. Nun hat er Zeit und verstaut die Leiche im Kofferraum eines Wagens, welchen er über eine Klippe schiebt. Blöde nur das unten am Strand der Inspektor gerade seinen freien Tag genießt, Brisebard sieht und auch die Leiche findet. Der Film endet damit das der Inspektor hinter Antoine her läuft.
SPOILERENDE

Wohin nur mit der verdammten Leiche?
Verbrechen lohnt sich nicht ist natürlich die Kernaussage vom Film, verpackt wird das ganze aber in einer ziemlich lustigen Komödie, die allerdings hier und da etwas in den Klamauk abdriftet. Das schadet dem Film aber nicht und de Fúnes ist wie immer in seiner Paraderolle zu sehen, als Choleriker, der hin und her flitzt und mit jeder Tat alles eigentlich nur noch schlimmer macht.
Die Vorlage des Films war ein Theaterstück, das merkt man dem Film auch an, bis auf ganz wenige Ausnahmen spielt der Film im Haus der Brisebards mit einem kleinen Ensemble, auch das macht überhaupt nichts. Das Augenmerk bei diesem Film liegt eh auf de Fúnes und vielleicht noch an seinem Spiel mit dem Inspektor.
Die bekannteste Szenen sind wohl die wo der Inspektor seinen Verdacht äußert und es nach jedem Satz zu einem „Nein!“ „Doch!“ „Oooh!“ kommt und natürlich wenn die Leiche unter dem Sofa liegt und ständig Arme und Beine unter dem Sofa raus schauen, während der Inspektor drauf sitzt.

Das lange warten auf eine Frechheit oder: Der Film auf DVD
Es wurden zich Louis de Fúnes Sammelboxen auf den Markt gebracht, jeder noch so unbekannte Film mit ihm ist hier zu finden, nur einer nicht: Hasch mich ich bin der Mörder.
Lieberhaber des Films ärgerten sich darüber und hofften bei jeder Box aufs neue dass der Film dabei sein würde, Fehlanzeige!
Ich hatte mal die ARD angeschrieben ob die wüssten wer die Rechte an dem Film hätte und ob sie irgendwie an eine Fassung kommen könnten, doch mir wurde nicht geholfen, auch die ARD wusste nicht was los war.
2010 war es dann aber doch soweit, der Film wurde auf DVD veröffentlicht und ist eine ziemliche Enttäuschung. Die Qualität ist wirklich miserabel, es scheint als hätte man den Film von einer alten VHS Aufnahme überspielt. Aber auch das Startmenü sieht stümperhaft aus. Ein unscharfes Bild und das war es, das hätte ich auf meinem PC besser hinbekommen. Nicht mal der Abspann ist komplett drauf, wer 4 Sekunden den Text laufen lässt sieht das dieser plötzlich schwarz ausgeblendet wird.
Extras? Klar die gibt es! Eine Bildgalerie mit Screenshots, etwas überflüssigeres kann ich mir nicht denken. Da hätte man sich mehr Mühe geben können, Textboxen mit Informationen zum Film und den Darstellern wären das mindeste gewesen um wenigstens irgendwas zu bieten.

Fazit: Dem Film würde ich eine glatte 10 geben, ich liebe den Film! Aber in der Version nee sorry, das geht nicht. Da gibt es nur eine 7 von 10 und das ist dann auch nur dem genialen Film zu verdanken. Wer den Film liebt und die Bildqualität akzeptieren kann, kann zugreifen, sofern man günstig an den Film kommt, Gelegenheitskäufer, die gute Klassiker suchen sollten aber die Finger von dieser Version lassen.


Links:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen