Donnerstag, 1. September 2011

Vincent will Meer

Ich hab den nicht im Kino gesehen, leider, denn der lief bei uns in Kiel echt lange und das ist für ein deutschen Film durchaus bemerkenswert. Bei Media Markt lag er nun für 5 Euro und Florian David Fitz den ich ja aus Doctors Diary kenne und schätze hat dann letztlich den Ausschlag zum Kauf gegeben.

SPOILERANFANG
Vincents Mutter ist gestorben und sein Vater, der große Politiker steckt seinen erwachsenen Sohn ins Heim. Denn Vincent leidet unter dem Tourettsyndrom. Er flucht also unkontrolliert und ist gar nicht begeistert davon hier eine Therapie machen zu müssen, die eh nicht richtig helfen wird, da die Krankheit nicht heilbar ist.
Auf geht's
Mit Marie, einer magersüchtigen die er in der Anstalt kennen lernt und unfreiwillig auch mit seinem Zimmergenossen, dem Zwangsneurotiker Alexander klaut man den Wagen von der behandelnden Ärztin. Vincent hat nämlich was vor, er will die Asche seiner Mutter in Italien im Meer verstreuen, die Asche hat er gestohlen und in einer Bonbondose bei sich.
Doch der Vater von Vincent und natürlich auch seine Ärztin Dr. Rose nehmen die Verfolgung auf.
Auf der Fahrt lernen sich sowohl Marie, Alexander und Vincent immer besser kennen, als auch Vincents Vater seinen Sohn, der ihm bisher immer peinlich war. Man schafft es schließlich nach Italien und sieht schon das Meer, da bricht Marie zusammen und kommt in ein Krankenhaus. Wegen ihrer Krankheit war sie so geschwächt das sie fast gestorben wäre, Vincent der sich in sie verliebt hat, besucht sie im Krankenhaus. Marie bittet ihn sie raus zu holen, Vincent lehnt ab und lässt Marie zurück. Natürlich hat nun auch sein Vater und Dr.Rosen Vincent und Alexander wieder und bringen sie zurück nach Deutschland. Fast denn Vincent will für Marie da sein, wenn sie aus dem Krankenhaus kommt. Er und Alexander bleiben deshalb mit dem Segen von Vincents Vater in Italien.
SPOILERENDE

Ja die Geschichte hört sich einfach an und ist es eigentlich auch, hier und da sind natürlich dicke Klischeenäpfe aufgestellt die man auch nicht auslässt. Besonders Vincents Vater der seinen erwachsenen Sohn jetzt erst in ein Heim steckt (warum nicht schon im Kindesalter?) und seine Meinung komplett während der Fahrt ändert wirkt etwas überzogen, auch wenn Heino Ferch gut ein Arschloch spielen kann.

Nicht die beste Beziehung zwischen Vater und Sohn
Was mir jedoch gut gefällt ist die Komik im Film, die wirkt lieb, lieb in dem Sinn das man schon über die Macken lachen kann, niemals aber über die Krankheiten oder die Leute, es ist mehr Situationskomik als irgendwas anderes. Auch der Schluss ist bemerkenswert, kein Überende in dem alle Probleme gelöst sind und Vincent mit Marie in den Sonnenuntergang reitet. Beide sind noch immer krank, sie liegt ja sogar alleine im Krankenhaus, aber zumindest Vincent hat in seiner Entwicklung einen guten Schritt nach vorne gemacht. Man geht mit einem positiven Gefühl aus dem Film und ‚Hey Soul Sister’ von Train, was das Finale einläutet bringt diese positive Stimmung noch einmal mehr gut rüber.

Die Darsteller sind alle samt super und besonders Florian David Fitz macht seine Sache als Tourettekranker perfekt. Was sicher auch nicht uninteressant ist, ist die Tatsache das Fitz nicht nur die Hauptrolle spielt sondern auch das Drehbuch geschrieben hat, sowohl als Schauspieler als auch in so einer Rolle glänzt er also und ich denke wir können uns auf noch einige schöne Rollen freuen die Fitz gut auskleiden wird. Er ist in meinen Augen einer der besten Darsteller die Deutschland so hergibt.

Fazit: Ein Roadmovie der etwas anderen Art. Tolle Charakter die man schnell ins Herz schließt mit einem ernsten Thema über das man trotzdem lachen darf. 8 von 10 Punkte gibt es dafür dann auch. Ich möchte in Zukunft liebend gern me(e)hr Komödien dieser Art sehen, als so ein Klamaukmist wie zum Beispiel ‚Schuh des Manitu’.


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1 Kommentar:

  1. ich denk', das passt nicht so ganz in dein schema, denn mit vielen filmen, die du besprichst, kann ich wenig anfangen, aber empfehlen möchte ich trotzdem: letztgesehen und begeistert "ein tick anders". "tourette-syndrom" auf herrlich heitere, liebenswerte art thematisiert.
    http://www.eintickanders.de/
    empfehlenswert!
    herzlichst

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