Freitag, 14. Dezember 2012

Friday Night Lights - Touchdown am Freitag




Ein besonderer Film ist heute dran, denn Sportfilme schaue ich einfach eher selten. Baseball finde ich noch ok und Eine Klasse für sich oder Feld der Träume habe ich irgendwann auch mal gesehen. Aber Football, für mich immer ein Buch mit Sieben Siegeln, gut die Spielregeln scheinen nicht so schwer. Der Ball muss von der gegnerischen Mannschaft ans Spielrandfeld gebracht werden. Sicher gibt es da noch Extraregeln und so, aber irgendwie konnte ich mich nie begeistern für diesen Sport. Warum also diesen Film schauen? Nun bei mir war ausschlaggebend dass Garrett Hedlund dabei ist und Garrett ist meist ansehnlich und ein guter Schauspieler, als dann der Film bei Karstadt im Angebot für 4,90 lag war er fällig.

SPOILERANFANG
Ende der 80er Jahre in Odessa, einer Kleinstadt in Texas, der komplette Ort ist besessen von Football, das Highschoolteam muss einfach dieses Jahr das Texas State Championship gewinnen, da sind sich alle einig. Der Coach des Teams, Gary Gaines, ist ein erprobter Mann auf dem alle Augen ruhen, aber auch sonst scheint das Team ganz gut gerüstet zu sein. Mit ‚Bobbi‘ Miles hat man ein Riesentalent auf der Bank sitzen, für Bobbi ist es nur eine Frage der Zeit bis er zu den Profis geht und die ganz große Karriere macht. Mit ihm alleine hat die Mannschaft den dicken Triumph im Team, da stehen alle anderen in der zweiten Reihe. Da wären dann auch noch der eher ruhige Quarterback  Mike Winchell, Don Billingsley, der Sohn einer örtlichen Footballlegende und Chris Comer, der Ersatzmann von Bobbi, der so gerne mal aus dem Schatten seines übermächtigen Ersatzes treten würde.
Es läuft nicht immer rund...
Im ersten Spiel zeichnet sich dann auch das ab was alle erwarten die ‚Mojos‘ wie das Team von den Fans genannt werden marschiert durch, dank Bobbi. Gaines nimmt seinen besten Mann vom Feld um ihn zu schonen und Comer soll seinen Platz einnehmen, dies ist Bobbi natürlich nicht recht, er will sich präsentieren, Glück für ihn dass Comer seinen Helm verlegt hat. Seinen eigenen verleiht Bobbi nicht, da er so wieder auf den Platz kann. Da geschieht dann aber das schlimmste was passieren kann, Bobbi verletzt sich schwer am Knie.
Der Druck auf alle Spieler und auf den Trainer wächst, die Kritik warum Bobbi überhaupt wieder ins Spiel gebracht wurde erleichtert die Sache nicht, die Mojos müssen im nächsten Spiel zeigen dass sie auch ohne ihren Star gut sind. Doch das nächste Spiel endet im Fiasko. Der Druck nimmt auch für die Spieler weiter zu, Mikes Mutter geht es gesundheitlich nicht gut, sie haben kein Geld, wenn er kein Footballstipendium bekommt war es das für ihn. Billingsley hat durch seinen oft besoffenen Vater zu leiden, der seinen Sohn, der nicht so gut spielt wie er damals, Drohungen und Gewalt gehören hier zur Tagesordnung.
Doch dann geschieht was kaum noch jemand geglaubt hatte, die Mojos erholen sich von ihrem Schock und fangen an gut zu spielen, Comer erweist sich als durchaus guter Ersatz, dieser muss sich damit abfinden kein Profi werden zu können, geschweige denn jemals wieder Football zu spielen, was seine Lebensplanung natürlich ruiniert.
Es zeichnet sich ab dass man das Finale erreichen könnte und der Gegner Dallas werden würde und genauso kommt es dann auch. Schon vor dem Spiel kann man sich nicht einigen welche Schiedrichter kommen, der Trainer von Dallas möchte nur Schwarze Richter, da sein Team auch fast nur aus Schwarzen besteht, letztlich einigt man sich auf einen neutralen Austragungsort und eine gemischte Anzahl an Schiedrichtern.
Don steht arg im Schatten seines Vaters
Die Mojos werden in dem Spiel erst komplett überrannt von den körperlich überlegenen Team aus Dallas. Erst als es Mike gelingt einen Touchdown zu schaffen keimt Hoffnung und man berappelt sich. Es kommt zu einem Schlagabtausch und richtigem Kampf auf dem Spielfeld bei dem Gaines Team alles gibt und nach einigen zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen das Spiel knapp verliert. Die Enttäuschung ist groß, trotzdem kann man zumindest mit erhobenem Haupt das Feld verlassen, etwas was auch der Vater von Billingsley einsieht der seinem Sohn den eigenen Meisterschaftsring schenkt da dieser ihn verdient hat.
SPOILERENDE

Der Film hat gute 30 Millionen gekostet und etwas über das doppelte in Amerika wieder eingespielt an den Kinokassen. Hierzulande ließ man diesen Schritt gleich ganz aus, Footballfilme sind hier halt nicht so gefragt, man veröffentlichte den Film daher direkt auf DVD.
Was man auf jeden Fall erwähnen sollte ist die Tatsache das man hier nicht einfach eine spannende Geschichte erzählt, sondern eine wahre Story. H.G. Bissinger begleitet 1988 das Team von Odessa wirklich bei seinem Weg durch das Turnier und schrieb daraufhin das 1990 erschienen Buch ‚Friday Night Lights – A Town, A Team and a Dream‘.
Es gibt wohl einige Abweichungen zur eigentlichen Story so wurde Bobbi Miles nicht gleich beim ersten Spiel so schwer verletzt und auch nicht gegen das Team welches im Film gegen die Mojos spielte. Es gibt noch weitere Abweichungen die aber meist Teams betreffen die in anderen Spielen aufeinandertrafen als im Film es der Fall war, die Grundhandlung ist aber real.
Einige Cameorollen sind im Film auch enthalten, Footballstar Roy und Ty Law spielen im Film kleinere Rollen, besonders erwähnenswert ist aber Bobbi Miles, der im Film auch mitspielt als ein Co-Trainer. Er hat keine tragende Rolle, ist aber öfter im Film zu sehen, etwa in der Locker Room Szene im Finale, er steht hier nahe dem Film Bobbi Miles.
Gary steht ziemlich unter Druck
Billy Bob Thornton zeigt in diesem Film als Coach was er schauspielerisch drauf hat, Bad Santa kenne ich sonst nur von ihm. Garrett Hedlund wird von mir mal als erstes der Spieler erwähnt, er spielt Billingsley der von seinem Vater gemobbt wird. Von Garrett haben wir schon ne ganze Menge auf dem Blog lesen können: Tron Legacy, Vier Brüder oder Death Sentence zum Beispiel. Lucas Black (Mike im Film) kannte ich vorher nicht und bis auf Legion sagen mir seine Filme auch nichts weiter.  Derek Luke, der den gefallenen Star Bobbi Miles spielt hatte eine kleine Rolle in Captain America. Sein Ersatzman im Film ist Comer, der von Lee Thompson Young gespielt wird, Das 2 Remake von The HillsHave Eyes ist auch mit ihm.
Der Film mag nur mittelmäßig erfolgreich gewesen sein, doch er inspirierte zu einer gleichnamigen TV-Serie die ab 2006 ausgestrahlt wurde und es immer hin auf 5 Staffel brachte. Die Serie stand oft auf der Kippe und hat es nur ihren guten Ruf bei den Kritikern zu verdanken dass sie nach Staffel 2 noch 3 Staffeln dazu kamen, da NBC durch die Kritiken noch einen Pay TV Sender zur Produktion gewinnen konnte.

Fazit: Völlig ahnungslos ging ich an diesen Film ran, ‚Irgendwas mit Football, na ja quäle ich mich da mal durch‘, waren meine Gedanken. Dann fängt es an und was kriegt man? Jedenfalls keinen 08-15 Sportfilm, man erfährt warum der Sieg für die einzelnen Spieler so verdammt wichtig ist. Sei es der Vater der Druck ausübt oder das Stipendium um überhaupt weiter an der Schule bleiben zu können, die Einzelschicksale die beleuchtet werden bringen sehr viel Herz in den Film und wer am Ende nicht wenigstens ein kleines Tränchen verdrückt ist ein gefühlloses Schwein! Mein Manager sagt mir gerade ich solle aufhören meine Leser zu beleidigen und eine Wertung abgeben, also mach ich das schnell: Klasse Film der schnell zu meinen Favoriten gestellt wird und 9 von 10 möglichen Punkten bekommt.


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