Samstag, 29. Dezember 2012

Saw V




In Saw 5 ist es mir das erste mal passiert dass ich merkte eine geschnittene Fassung zu Hause zu haben, gut für 3 Euro kann man nicht erwarten eine Uncut zu bekommen, die habe ich bei Teil 1 und 2 noch und bin froh drum, da mir die Filme wirklich ganz gut gefallen. Beim Rest lockte mehr der Preis und die Hoffnung auf eine gute Story, da muss ich halt nicht jede Folterszene Minuten lang auskosten. Doch wie gesagt im fünften Teil ist zumindest gleich in der Anfangszene so ein starker Schnitt dass das übel Auffällt. Ein flüssiger Handlungsstrang wäre mir da lieber gewesen. Egal, wie man schon vermuten konnte setzt Teil 5 da an wo man bei Teil 4 aufhörte, überraschend, wo meist bei Saw Geschichten eher in Nebenhandlung weiter geführt wurden.

SPOILERANFANG
Sieht aus wie eine Dschungelprüfung oder?
Detective Hoffman ist der große Held, er kommt lebend aus dem Fallenhaus von Jigsaw, mit der kleinen Tochter von Jeff (Teil 3) und glaubt der einzige Überlebende zu sein. Doch auch der FBI Mann Peter Strahm überlebt den Folterapparat in dem er von Hoffman gesteckt wurde und er ist misstrauisch, Hoffman der Held? Dieser kommt ohne einen Kratzer aus der ganzen Geschichte, während alle anderen verstümmelt werden und sterben? Obwohl er vom Jigsawfall abgezogen wird, schnüffelt er weiter herum und nimmt die alten Fälle noch einmal unter die Lupe.  Einer passt irgendwie nicht so in das Schema von Jigsaw, hier wurde ein Typ mit einem Pendelbeil in zwei Hälften geschnitten. Strahm findet raus dass das Opfer aufgrund eines Verfahrensfehlers aus dem Knast kam, ein Mörder der die Schwester von Hoffman umgebracht hat. Das macht Hoffman noch mehr verdächtig.  In Rückblenden können wir auch sehen das Hoffman tatsächlich als Trittbrettfahrer von Jigsaw begonnen hat , um Rache zu nehmen. Jigsaw ist nicht sonderlich erfreut über einen Trittbrettfahrer und schnappt sich Hoffman, aber nicht um ihn zu töten, sondern um ihn zu belehren, denn er selbst bringt niemanden um, er will die Leute zu einer Einsicht bringen. Die Leute müssen die Chance haben ihre Fehler zu bereuen und lebend aus der Sache raus kommen können. Jigsaw ist auf der sicheren Seite da, wenn Hoffman ihn verraten würde, der Cop selbst wegen Mordes dran wäre, doch Jigsaw hat den richtigen Mann ausgewählt und Hoffman steigt mit ein. Wir sehen weiter Rückblenden aus den vergangenen Filmen, wie die beiden Leute fangen und Fallen bauen. Etwa die Schussfalle in Teil 2 oder die Sache mit dem Stacheldraht im ersten Film.
Hoffman dreht die ganze Sache nun so dass der Verdacht dass Jigsaw einen Helfer hatte auf Strahm fällt, dieser ist Hoffman auf der Spur und stöbert das neue Versteck auf. Hier läuft er aber in eine Falle. In einem Tonband wird ihm geraten sich in ein Sarg mit Glasscherben zu legen wenn er überleben will. Er prügelt aber auf den ankommenden Hoffman ein und wirft diesen in den Sarg der sich schließt. Dumm natürlich, denn man sollte ja tun was Jigsaw sagt. Der Glassarg ist Kugelsicher und wird langsam im Boden versenkt, während der Raum sich in eine Presse verwandelt, die Wände die aufeinander zukommen zerdrücken Strahm schließlich.
In einem anderen Keller hocken 5 Leute die Dreck amStecken haben. Sie sollen zusammenarbeiten um zu überleben, tun sie natürlich nicht. Nach und nach sterben sie in Fallen, da sie sich von Raum zu Raum vorarbeiten müssen. Erst im letzten Raum erkennen die beiden letzten, dass man niemanden hätte Opfern müsssen, jede Falle hätte man durch Zusammenarbeit überleben können. Nun muss Blut gespendet werden an einer Kreissäge, da nur noch 2 über sind, ist dies ziemlich viel. Entweder stirbt nun noch einer oder jeder gibt 2,5 Liter. Man einigt sich auf letzteres und schafft diese Tortur dann auch. Leider verbluten beide dann am Ende, auch wenn der Chef von Strahm der dem Verdächtigem hierher gefolgt ist, da man dessen Handy am Tatort geortet hatte (ein Hinweis von Hoffman um Strahm verdächtiger erscheinen zu lassen) die sterbende Frau noch findet.
Passt nicht in die Handlung und merkt dies scheinbar
gerade selbst.
SPOILERENDE

Scott Patterson, hatte schon in Saw 4 den Agent Peter Strahm gespielt, erst in Teil 5 erwähne ich den Schauspieler mal ausdrücklich, denn wirklich kennen aus Film und Fernsehen kann man ihn nur wenn man alte Damen mag. Scott hat bei 153 Folgen der Golden Girls mitgespielt, er war in allen Staffeln dabei und spielte den Lucas ‚Luke‘ Dane. Mehr ist in meinen Augen aber nicht erwähnenswert. Ansonsten alles beim alten im Hause Saw, was die Darsteller angeht.
Saw 5 blieb hinter den Erwartungen die man in ihn setzte zurück, sicher, auch dieser Film wird kein Minusgeschäft sein.  Aber er schaffte es in Amerika nicht mal an die Spitze der Kinocharts, etwas was bisher jeder der Vorgängerfilme geleistet hatte. Ursachenforschung ist für mich ganz einfach: So ganz langsam ist das Pferd einfach totgeritten.  Die Handlung in diesem Teil ist einfach nur wirr. Man hat zwei Handlungsstränge die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, hier hatte man in Vorgängerfilmen noch immer den Dreh hinbekommen dass alles irgendwie verbunden ist. Hier schafft man dies nicht. Man wechselt also immer zwischen Strahm und Hoffman, die Katz und Maus spielen und der Folterszenen im Keller. Ohne die kommt Saw wohl nicht aus, hat man sich gedacht. Um das ganze dann noch wirrer werden zu lassen und den Zuschauer weiter zu verwirren kommt dann noch das dritte Element hinzu: Rückblenden. Die haben durchaus ihren Reiz, wenn man in alte Filme zurückschaut und sieht wie Hoffman da mitwerkelt. Dennoch nehmen die auch ziemlich Fahrt aus der ganzen Geschichte und bremsen. Hätte man sich auf eine Sache beschränkt: Das ewig gleiche Folterspiel im Keller oder Strahm der Hoffman jagt, dann hätte der Film besser funktioniert. So ist es ein wirrer Verlauf an dem man schnell die Lust verliert.
Der Tiefpunkt der bisherigen Sawfilme...
Dann mal ein Wort zu den Folterinstrumenten, die immer abgedrehter werden. Im ersten Teil war es einfach nur ein Psychospiel, aus Angst um die Familie bringt man sich gegenseitig um und sägt sich ein Bein ab. Im Spülkasten kann man Sachen finden. Nix mit seltsamen Geräten, es gibt ne Säge und das war es. Hier nun ein gläserner, kugelsicherer, beleuchteter Sarg der in den Boden eingelassen wird, während die Wände des Raumes vollautomatisch Menschen zerquetschen. Wie soll so etwas unbemerkt ein einzelner Mann bauen? Der muss Jahre dafür gebraucht haben. Das wird halt immer schwachsinniger und hat nur noch wenig mit der Grundidee zu tun, die im ersten Film noch so genial war.

Fazit: Von Film zu Film wird es immer ein wenig schlechter, hier nun also der bisherige Tiefpunkt, wobei ich die anderen Teile noch nicht gesehen habe, vielleicht fängt sich die Reihe ja noch wieder. Es wäre unfair für die schlechte Schnittfassung Punkte abzuziehen, allerdings würde ich da in der Zwickmühle stecken. Billg gleich geschnitten, teuer gleich ungeschnitten. Nur würde ich für den miesen Film echt nicht viel Geld investieren wollen. Wirre Handlungsstränge die sehr konstruiert wirken, fast schon lächerliche Folterinstrumente bringen es noch mit viel gutem Willen auf 3 von 10 möglichen Punkten. Das auch nur wegen den Rückblenden, die eigentliche Handlung ist einfach scheiße.


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