Freitag, 14. Februar 2014

Get Real






Es ist Valentinstag! Amor schwirrt herum und schießt Pfeile auf das willige Volk! Zu diesem Anlass muss natürlich auch was romantisches hier auf dem Blog geschehen, zwei Filme hatte ich zur Auswahl Freier Fall oder Get Real, einer der beiden sollte es werden und hier am 14.02. erscheinen. Tja ihr seht was es geworden ist und das obwohl ich Max Riemelt total toll finde und deutsche Filme bei mir immer ein Stein im Brett haben! Sagt das nun schon was über die Qualität von Get Real aus? Ja! Mehr dazu im Fazit- ;)

SPOILERANFANG
Steven ist 16 und schwul, wir sind mitten in den 90ern wo Internet noch eine Seltenheit war. Kontakt zu anderen Schwulen hat Steven nur auf dem öffentlichen Klo und hier sind nur ältere die er nie wieder sieht. Nur seine beste Freundin Linda weiß bescheid was mit Steven los ist, der ein sehr talentierter Schreiberling ist und auch bei der Schülerzeitung der Schule mitmacht.
Steven mit seiner besten Freundin
Doch eines Tages kommt auf dem Klo im Park alles anders, denn er trifft dort auf John und John ist nicht irgendwer, er ist das Sport Ass der Schule und der Mädchenschwarm. Nach einigem hin und her und einer Party mit viel Alkohol landen John und Steven im Bett und werden ein Paar. Nicht öffentlich, aber immerhin Steve ist nicht mehr alleine, es gibt noch jemanden der so fühlt wie er! Doch das Versteckspiel zerrt an Stevens Nerven, auch weil sie in der Schule so tun als würden sie sich nicht kennen. Anonym verfasst Steven einen Artikel für die Schülerzeitung, in dem er sein Leid als schwuler Schüler klagt, der ziemlich einsam ist und von keinem Hilfe erwarten kann.
Durch ihre nicht abgestimmten Lügen kommt es zu Unstimmigkeiten bei den Aussagen die sie ihren Eltern geben und die Treffen sich dummerweise bei einer Schulveranstaltung. Das gibt natürlich knartsch und Steven ist von John enttäuscht und zerreißt ein Hemd von John, als dieser nicht da ist. Was aber Johns Freunde sehen, John schützt Steven in dem er das alleine regeln will und tut so als ob er Steven verprügelt, als einer der Jungs John vor einem nahendem Lehrer warnen will, schlägt John dann tatsächlich zu.
Bei der Schulveranstaltung sollte auch Steven geehrt werden für einen Artikel den er geschrieben hat, von seiner ersten Liebe enttäuscht und geschlagen steht er unmittelbar danach auf der Bühne vor der versammelten Schule. Auch sein anonymer Artikel wollte der Lehrer nicht drucken, weil man so einen Kram nicht verbreiten wollte. Steven outet sich auf der Bühne unter Tränen dass er den Artikel geschrieben hat, schwul sei und er ja scheinbar der einzige wäre der an der Schule so ist. Sein Blick geht in Richtung John, der nichts erwidert. Auch wenn Stevens Vater noch ein Problem mit seinem Sohn hat, seine Mutter hatte es schon länger vermutet und Linda und eine weitere Freundin von der Schülerzeitung stehen für Steven ein. Dieser sucht ein klärendes Gespräch mit John, dem tut alles total Leid und er beteuert dass Steven die Liebe seines Lebens sei, doch Steven schießt ihn in den Wind, kein Versteckspiel mehr!
SPOILERENDE

Ähnlich wie bei Beautiful Thing basiert Get Real auf einem Theaterstück mit dem Namen „Whats wrong with angry?“ . Die Darsteller sind eigentlich ziemlich unbekannt und erwähnenswert finde ich hier besonders Ben Silverstone, der den Steven gespielt hatte. Dies hat er so gut gemacht dass der Film ihm eine kleine Fanbase eingebracht hat, nach Get Real wurde es leider was das Fernsehen angeht ruhig um ihn, da er mehr am Theater tätig war. Einzig der Film Jump! aus dem Jahr 2008 wäre zu erwähnen, hier spielt Silverstone neben Heinz Hoenig und Patrick Swayze (seltsame Mischung).
In Deutschland sollte der Film eigentlich „Von Mann zu Mann“ heißen, so der Verleihtitel, doch im selben Jahr kam eine TV-Produktion mit gleichen Titel raus, so dass man bei Get Real blieb und Von Mann zu Mann nur als Untertitel wählte, eine gute Entscheidung wie ich finde, wobei der deutsche Titel auch komplett wegfallen kann.
Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, FSK 12, 107 Minuten und aus dem Jahr 1998.
Zusammen oder doch nicht?
Ach so, das Coverbild ist irgendwie total scheiße von der DVD, das ist eines der letzten Szenenbilder vom Film nur dass da eigentlich jemand anders neben Steven saß und man John recht schlecht da rein geschnitten hat, was man besonders an den schlecht geschnittenen Konturen von Stevens Gesicht erkennt. Jeder Praktikant der 1x Photoshop bedient hat könnte das besser, sehr clever ist es dann dass Johnbild in die Innenseite zu drucken. Dieses Bild, wo sich die beiden ansehen wäre ein tolles Cover gewesen.

Fazit:  Die Rolle des John hätte ruhig etwas schöner besetzt werden können, das soll der Schulschwarm sein? Aber gut man nimmt ihm zumindest ab das er die Sportskanone ist. Steven hingegen ist wirklich toll besetzt und es ist echt verwunderlich dass man von Ben Silverstone danach nichts mehr gehört hat. Die Story ist hier und da sicher mit Klischees beladen, der schwule Treffpunkt  in der Toilette, kleines Entlein liebt den Schulschwarm und beide kommen zusammen. Die aufklärende Rede am Ende und danach haben sich quasi alle Probleme in Luft aufgelöst, auch wenn es kein Überhappyend gibt. Das tut dem Film aber auch gut finde ich und auch wenn er hier und da vielleicht in die Klischeeschublade greifen mag, der Film macht das durch seine witzige und warmherzige Art wieder mehr als Weg.  
Ich habe ein wenig überlegen müssen was der Film an Punkte verdient und war bei einer 8 gelandet, aber irgendwas störte mich, also warf ich einen Blick in die Punkteliste, 8 Punktefilme in dem Genre wären: Sommersturm, Reine Geschmackssache, Romeos oder Shelter. Alles gute Filme, aber Get Real gefällt mir besser, daher gibt es hier 1 Punkt mehr und somit kriegt Get Real eine sehr fette Wertung von 9 von 10 möglichen Punkten!



Anbei noch ein kleines Video mit wohl einer der schönsten Szenen des Films die auch zeigen welche Art Humor zum tragen kommt. Ich mein ein 16 Jähriger sucht Sex im öffentlichen Klo und "Love is all around" spielt dazu. Was mich etwas stört hier ist, der Park ist irgendwie immer leer, das Klo aber rappelvoll, das hätte man besser machen können.


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