Mittwoch, 12. Februar 2014

München



Meine letzte DVD-Kaufaktion beinhaltete 5 Filme für 15 Euro, ich habe da zum Beispiel auch Arac Attack gekauft, München wollte ich schon immer mal sehen. Ich habe ein Faible für den deutschen Herbst, wie man an den RAF Filmen Mogadischu, Der Baader Meinhof Komplex oder Todesspiel sehen kann. Die Olympischen Spiele in München 1972 haben insofern etwas mit dem Thema zu tun als dass die Terroristen unter anderem die Freilassung von Andreas Baader und Ulrike Meinhof forderten. Doch was genau ist eigentlich passiert? Nun das erhoffte ich mir durch diesen Film zu erfahren, halt mehr als so die Kurzfakten die man sonst so hört und liest.

SPOILERANFANG
Während der Sommerspiele 1972 in München kommt es zu einer Geiselnahme bei der die Geiseln zum größten Teil getötet werden. Die Opfer waren 11 israelische Athleten, ganz nach dem Motto wie du mir so ich dir, macht die Regierung Israels eine Todesliste mit 11 Personen fertig, alles Leute die irgendwie mit dem Anschlag in Verbindung stehen.
Durchaus effektiv am Anfang
Da man dass nicht so einfach machen kann wird eine Sondereinheit gegründet der Anführer Avner Kaufmann ist ein junger Mann, sein Vater ein Mossadheld und er selbst werdender Vater. Man entlässt Avad, da die Palästinenser nicht von der Regierung getötet werden dürfen, sondern zufälligen Anschlägen zum Opfer fallen sollen. Geld bekommt Avner so viel er braucht von aus einem Schließfach was immer aufgefüllt wird.
So geht es dann los, doch Avner und sein Team sind keine eiskalten Killer sie achten drauf dass nur die Zielperson getötet wird und es keine weiteren Opfer gibt, anfangs fällt das töten schwer, doch man gewöhnt sich widerwillig dran. Doch natürlich macht man sich auch Feinde und sind die Informanten wirklich vertrauenswürdig? Der Druck der sich immer mehr aufbaut belastet die Gruppe zusehend und es werden Fehler gemacht. Letztlich wird die Aufgabe nachdem 9 der Zielpersonen tot sind, von der Truppe abgezogen und Avner kehrt paranoid zurück zu seiner Familie.
SPOILERENDE

Ja, ja, ja… Fans des Films werden mich wegen der kurzen Zusammenfassung erschlagen, aber wer sich für diese Art Filme interessiert wird sicher mehr Interesse aufbringen die Verknüpfungen im Team genauer zu beschreiben und wer welches Opfer war und wie dieses ums Leben kam.
Der Film hat eine Laufzeit von 157 Minuten und ist aus dem Jahr 2005, eine Altersfreigabe vom FSK von 16 Jahren bekommen.
Der Film löste einige Debatten aus, da man ein reales Thema mit Fiktion so vermischt hat, dass man als Zuschauer ohne Vorwissen nicht erkennen kann was Fiktion und was Realität war. Spielberg sah sich daher wohl gezwungen noch mal auf der DVD in einem Vorwort zum Film Stellung zu beziehen.
Gerade Vater geworden und doch ein Killer
Zur Besetzung noch schnell ein paar Worte, die ist nämlich wirklich gut. Eric Bana (Hulk, Troja) ist in der Hauptrolle, weitere Darsteller wären Daniel Craig (Skyfall), Geoffrey Rush (Fluch der Karibik 1-3) und sogar Moritz Bleibtreu war als ‚Andreas‘ in einer kleinen Nebenrolle zu sehen, ob es sich hierbei um Andreas Baader handeln sollte, kann ich gar nicht sagen, wäre natürlich passend, wo er beim Baader Meinhof Komplex doch genau diese Rolle ebenfalls spielt.

Fazit: Wenn Indiana Jones auf Adolf Hitler trifft weiß man dass das alles reine Fiktion ist und nicht wahr. Das ist genau eines der großen Probleme die der Film München hat. Hier wird Realität mit Fiktion so vermischt dass man nicht weiß was wahr und was nicht wahr ist. Es treten im Film Personen auf die es wirklich gab und auch das Attentat in München fand statt, ebenso wurden viele der Attentäter später vom Mossad liquidiert. Nur wer, wie, wo, das ist da so eine Sache wo halt dann im Film die Fiction beginnt und erfundene Figuren handeln. Der Film macht dies auch nicht deutlich, auf der DVD kann man sich ein Vorwort von Spielberg ansehen, wo ich ihm Recht geben muss, er erzählt halt nur eine Geschichte, die sich an wahren Geschehnissen orientiert, mehr nicht. Leider ist dies nicht mehr muss ich dann aber auch sagen.
Auch war ich tatsächlich davon ausgegangen, wie ich im Vorwort erwähnte die Geiselnahme in München zu erleben als Spielfilm. Dies war eher eine Vorgeschichte und wurde hier und da immer mal wieder in Flashbacks erzählt. Klar mein Fehler, hätte ich mir vorher besser durchgelesen um was es geht wäre ich nicht enttäuscht worden.
So aber wurde ich enttäuscht und ich bin mir nicht sicher, wenn ich mir den Film nochmal in 4-5 Jahren ansehen würde, könnte es sein dass er eine Wertung von 6 Punkten bekommen würde. Darsteller sind nicht schlecht und die Handlung oft spannend. Leider nur oft, mit 157 Minuten ist mir der Film mindesten 30-40 Minuten zu lang geraten und hat ein paar Längen die man überstehen muss. Gepaart mit der Enttäuschung nicht viel über die Geiselnahme erfahren zu haben kommt München bei mir zur Zeit nur auf 4 von 10 möglichen Punkten.  

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