Mittwoch, 5. Februar 2014

The Fog - Nebel des Grauens



Kult ist ja immer so eine Sache, in Deutschland werden Sachen sehr schnell Kult, es wiederstrebt mir daher oft ‚Kult‘ zu sagen wenn man sich vor Augen hält dass auch eine Daniella Katzenberger auch eine Kult-Blondine sein soll. Wie kriege ich nun den Bogen zum Film? Ach ja: The Fog – Nebel des Grauens wird ebenfalls als Kulthorrorfilm gehandelt und ich habe mich lange, lange Zeit nicht an diesen Film getraut. Ich hatte den Fehler gemacht mir das Remake anzusehen und da hatte ich einfach keine Lust auf das Original. Aber irgendwann war er dann eben doch fällig, wird schließlich mit Kult bezeichnet.

SPOILERANFANG
Antonio Bay ist ein kleiner Ort an der Küste von Kalifornien und hat 100 Jahrestag, doch ein Schatten liegt über dem Ort wie der Pfarrer des Ortes heraus findet. Denn der Ort ist nicht so friedlich entstanden wie man es gerne hätte.

Denn außerhalb der Stadt sollte eine Lepra-Kolonie eröffnet werden und der Betreiber hatte richtig viel Geld, 6 Typen stellten sich dagegen, als die Leute mit dem Boot kamen um das Gold zu bringen, entfachte man am Strand ein großes Feuer, das Schiff ging von einem Leuchtturm aus und schipperte so gegen Felsen und versank. Man barg das Gold und gründete damit den Ort Antonio Bay.
So ähnlich geht es mir, wenn ich ne Kirche betrete...
100 Jahre später weiß davon niemand mehr was, nur eben der Pastor, der ein altes Tagebuch auf mysteriöse Weise gefunden hat in den Mauern der Kirche, da er aber ein Saufkopf ist nimmt man ihn nicht ernst und was soll man auch machen? Die Festlichkeiten absagen? Sicher nicht! Doch ein unheimlicher Nebel zieht einen Tag vorher auf und ein Fischerboot fällt ihm zu Opfer, denn in dem Nebel sind Zombiepiraten die Leute umbringen.
Der Sheriff und seine frisch kennen gelernte Liebelei untersuchen den Tot der Seeleute, auch die Radiomoderatorin des kleinen Ortes, die aus dem Leuchtturm sendet kriegt Wind von der Sache und versucht die Leute zu warnen vor dem bösen Nebel. Der Pfarrer verschanzt sich am Festabend schließlich mit einigen der anderen Einwohner, 5 Leute haben die Geister schon getötet und da er ein Nachfahre der Verbrecher von damals ist, will er den Rachedurst der Geister stillen mit seinem Opfer, außerdem ist das Kirchenkreuz komplett aus Gold von dem Raubzug seines Großvaters. Erst sieht es so aus als wenn man den Pfarrer verschont und nur das Gold nimmt, doch die Geister kommen noch einmal zurück und holen sich das letzte Leben, was sie meinen was ihnen zusteht, der Spuk ist anschließend vorbei.
SPOILERENDE


John Carpenter landete 1979 mit Halloween einen Überraschungserfolg, er und seine Drehbuchschreiberin Debra Hill  waren in aller Munde, man musste nachlegen , Carpenter drehte aber nicht sofort Halloween II, das hob er sich für ein Jahr später auf, er wollte lieber etwas anderes versuchen. Mit Debra Hill schrieb er daher eine Horrorstory die nicht von einem menschlichen Killer handelte, sondern man nahm sich dieses mal etwas Übersinnliches vor.
In Schottland besuchte Carpenter mit Hill Stonehenge, eine Nebelbank die in einiger Entfernung aufkam erregte seine Aufmerksamkeit, da sie auf ihn bedrohlich wirkte, da man ja nicht wisse was in ihr sei. So entstand die Idee, man mischte das ganze mit einer Seefahrergeschichte, Geistern und einem Rachemotiv und fertig war im Prinzip der Film. Da Jamie Lee Curtis schon bei Halloween gezeigt hatte was sie konnte, griff man auch in diesem Film wieder auf sie zurück, vermutlich auch um ein wenig die Erfolgswelle von Halloween besser nutzen zu können.
Aus dem 1978 gedrehten Film ‚Das unsichtbare Auge‘ nahm Carpenter auch noch die weibliche Hauptperson Adrienne Barbeau dazu und schrieb ihr die Rolle der Radiomoderatorin auf den Leib. Nicht ganz uneigennützig, denn Carpenter und Barbeau waren zu dieser Zeit noch verheiratet und so kam die gute Dame in einigen von seinen Filmen zu ihrem Einsatz, zum Beispiel noch 1981 in dem Kultfilm ‚Die Klapperschlange‘.
Kommen wir noch mal auf Jamie Lee Curtis zurück, aber nur um auf den größten Star des Films zu kommen, denn Curtis spielte bei The Fog das erste mal zusammen mit ihrer Mutter in einem Film. Janet Leigh ist natürlich ein bekanntes Gesicht, sie hat im Filmklassiker Psycho gespielt, unvergessen die Duschszene mit der Hitchcock Maßstäbe setzte.
Im Nebel ist tatsächlich was!
Der Pfarrer wird von Hal Holbrook gespielt und dies war seine bekannteste Rolle, in dem viel beachteten Film Into the Wild spielt er noch eine kleine Rolle, der Film liegt bei mir noch auf dem ‚To-Do‘-Stapel.

The Fog hatte eine sehr großes Problem, Carpenter hatte den Film fertig und gab ihn dem Studio und die waren entsetzt, nicht wegen der Brutalität oder dem Horror, sondern weil der Film komplett langweilig war. Ein Schlafmittel den man so nicht veröffentlichen konnte, das Problem war, die Werbeschiene war schon am laufen, ein Datum stand.
Csarpenter war gezwungen den Film nochmal um zuschneiden und er drehte einige Szenen nach. Diese Szenen kann man sagen, sind alle die Momente wo mal ein Geist zu sehen ist oder etwas unheimliches passiert. Die Autos am Anfang die los hupen, der Kampf auf dem Dach des Leuchtturmes, der Tote der Jamie Lee im Leichenschauhaus angreift, alles erst später dazu gekommen.
Der Film war so erfolgreich dass man 2005 ein Remake drehte, ich kann nur davon abraten den anzusehen, wenn ihr euch an The Fog wagen wollt, greift zum Original, nicht zum Remake. Aber vielleicht ist das Remake ja ähnlich wie das Original, denn die Kritik zerriss The Fog komplett, erst später mauserte sich der Film immer mehr zu einem Liebling der Zuschauer und hat heute halt einen sehr hohen Stellenwert bei Horrorfans. Hier spielt sicher eine Rolle dass Carpenter Halloween gemacht hat und vor allem die Musik des Films.

Fazit:  Der Film ist ein Klassiker, was die Deutsche Synchro angeht gibt es ein dicken Minuspunkt für das nervige Kind der Radiomoderatorin, also die Stimme geht echt nicht! Ansonsten ist die Musik bei diesem Carpenterfilm wieder ein großes Stilmittel und wohl mit das eindrucksvollste vom Film. Es wird eine tolle Atmosphäre erzeugt, die die Spannung aufrecht hält. Und auch wenn die Musik des Radiosenders etwas gewöhnugsbedürftig ist, ändert es nichts an der Wertung. Ich vergebe nämlich durchaus gute 8 von 10 möglichen Punkten für diesen über 30 Jahre alten Film.

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