Montag, 16. Juni 2014

Boys don't cry

Für 2 Euro habe ich diesen Film auf dem Flohmarkt gefunden und irgendwie sprach er mich an. Ich finde Transexualität kann ein gutes Filmthema sein, sofern man es nicht zu albern aufzieht und das ist bei Männern in Frauenkleidung leider oft im Fernsehen der Fall. Andersrum funktioniert das aber ganz gut wie man bei Romeo gesehen hat und auch Boys don’t cry geht in die Richtung junge Frau lebt im anderen Geschlecht, mit dem großen Unterschied hier ein Drama zu haben welches auf wahren Tatsachen beruht.
SPOILERANFANG
Brandon Teena hat Probleme, denn er ist ein ziemlicher Aufreißer bei den Frauen und schliddert von einem Schlamassel ins nächste, was ihn auch oft mit dem Gesetz in Konflik bringt. Aber das größte Problem ist dass er gar nicht Brandon Teena heißt, sondern Teena Brandon und als Frau zur Welt gekommen ist, aber sich im falschen Körper fühlt, jedoch nicht das Geld für eine geschlechtsangleichende Operation besitzt.
Hillary Swank als Junge? Passt!
Nach einer Schlägerei fährt Brandon mit Fremden weg und landet in einem Kaff, seine neuen Freunde scheinen ganz nett, doch vor allem die schöne Lana hat es Brandon angetan. Man freundet sich an und verliebt sich. Doch auch hier kommt Brandon mit der Polizei in Konflikt und als er vor Gericht muss und in der Zeitung sein richtiger Name steht sind seine neuen Freunde, die auch kriminell sind, etwas sprachlos und wütend, denn man hat Lunte gerochen. Man fordert klare Beweise und schaut schließlich einfach nach was Brandon ist, anschließend berät man wie man es dem Lügner heimzahlen kann. Man schnappt sich Brandon, fährt zu einer verlassenen Fabrik und vergewaltigt ihn vaginal und anal.
Lana drängt Brandon zur polizei zu gehen, was dieser auch tut und muss ein recht demütigendes Verhör über sich ergehen lassen. Um ihre Tat zu verwischen suchen die Vergewaltiger Brandon, als sie ihn bei einer Freundin finden, wird er erstochen und erschossen, auch die Freundin wird erschossen.
SPOILERENDE
Fiktion und Realität?
Der Film wirbt damit eine Geschichte zu erzählen die auf wahren Ereignissen beruht. Nimmt man den Film München, weiß man was das bei Hollywood bedeuten kann. Aber Boys don’t cry ist da etwas anders. Die Figuren im Film gab es alle und bis auf Kleinigkeiten (ok das ist nicht fair, denn da fand ein Mord mehr statt und das ist keine Kleinigkeit) fand das alles so oder zumindest ähnlich statt.
Liebe hat viele Gesichter...
Ich habe einige Berichte gelesen und so wie ich es gelesen hatte kam es direkt an Weihnachten zu dem Eklat dass man Brandon die Hose runter zog und Lana zwang die Genitalien ihres Partners anzusehen. Die Vergewaltigung war dann wohl so, einzig der Mord forderte halt noch ein Opfer mehr, welches zufällig sich im Haus aufhielt und schlief. Dies geschah am 31.12.1993. Das hat man im Film auch komplett unter den Tisch fallen lassen, also diese Festtage die da an diesen letzten Tagen von Brandon im Raum standen. Hätte die Story vielleicht abgelenkt, ebenso hätte man noch erklären müssen wer das dritte Opfer war. Die Täter bekamen aber die Strafen die am Ende des Films genannt wurden, also mehrfach lebenslänglich und Todesstrafe, wobei diese aktuell noch nicht vollzogen wurde.
Fazit: Hammerharte Story in recht düsteren Bildern erzählt die in groben Zügen so stattgefunden hat. Man merkt es braut sich was zusammen und das ganze entlädt sich dann so widerlich das man als Zuschauer recht fassungslos zurück bleibt. Auch weil es fast keine Erklärung gibt für den Mord, was genau dachten sich die Täter, das man die nach so einer Tat schnappt war klar, nur weil jemand von der Norm abweicht.
Hillary Swank als Brandon Teena ist großartig, man kann durchaus sie mit einem femininen, jungen Mann verwechseln, ein verdienter Oscar wie ich finde. Eine Wertung finde ich tatsächlich schwer, denn ein Problem hat der Film, er braucht tatsächlich ein wenig um in Fahrt zu kommen und am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse, das Ende ist damit natürlich umso heftiger, aber gerade der Anfang zieht sich doch arg. Daher gibt es von mir 8 von 10 möglichen Punkten.

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