Montag, 20. Oktober 2014

Fantastic Four



Manchmal, aber wirklich nur manchmal ist mein Job hier auf dem Blog nicht leicht. Es gibt Filme auf die habe ich keine große Lust, aber sie liegen ewig auf dem Stapel ‚solltest noch sehen für den Blog‘. Fantastic Four ist so ein Film, aber nun kann er endlich wieder in den Schrank geräumt werden! Wobei ich so auch durchaus schon manchen Film wieder gesehen habe, der in meiner Erinnerung schlechter war als es tatsächlich der Fall gewesen ist, vielleicht ist ja Fantastic Four auch so ein Film.

SPOILERANFANG
Reed Richards ist pleite, will aber ins All um dort die Geheimnisse des menschlichen Erbguts zu entschlüsseln, dies erhofft er sich durch den Umstand dass kosmische Strahlung gerade jetzt auf die Erde treffen soll. Nur Victor von Doom hat die technischen Mittel und das nötige Kleingeld, doch Victor und Reed mögen sich nicht, der Umstand dass Reeds Ex Susan nun mit Victor liiert ist entspannt die Sache nicht gerade. Aber man wird sich einig und so besteht die Crew aus Reed und seinem Piloten und besten Freund Benjamin Grimm. Auf Dooms Seite sind er selbst mit dabei, seine Schnalle Sue und ihr Bruder Johnny Storm.
Wenigstens der Anzug sitzt
Es kommt aber anders als gedacht, die Strahlung setzt früher ein und auch die Abschirmung hilft nicht, alle werden verstrahlt und für Doom endet die Mission in einem finanziellen Fiasko. Wenigstens haben alle unbeschadet überlebt, wobei man nach einiger Zeit feststellt dass es doch nicht ganz so unbeschadet war, denn man hat plötzlich ganz seltsame Kräfte. Johnny kann entflammen und fliegen, Reed sich wie Gummi dehnen, Sue Kraftfelder erzeugen und unsichtbar werden und Ben wird zu einem orangen Steinmonster mit viel Kraft, auch Victor bekommt eine Kraft, wovon noch niemand was weiß, er wird immer mehr zu einem Metallmann und kann Elektrizität aufnehmen und wieder als Blitz abstoßen.
Ben hat es am härtesten getroffen in seinem neuen Körper nimmt er sich als Monster wahr und Reed versucht alles um den Prozess rückgängig zu machen, doch er schafft es nicht, nur Doom bietet Ben Hilfe, durch seine Kraft kann er genug Energie erzeugen um Reeds Maschine anzutreiben und Ben zurück zu verwandeln. Das macht er nicht aus Freundlichkeit, er will Reeds Leibwächter los sein, um sich an seinem Widersacher zu rächen, den er für sein Schicksal und sein verlorenes Geld verantwortlich macht. Es kommt zum Kampf, Ben sieht ein dass er seinen Freunden nur als Ding helfen kann, verwandelt sich unumkehrbar zurück und rettet mit den anderen den Tag in dem Man Doom erst erhitzt und dann schlagartig abkühlt und so das Metall erstarrt. Reed macht Sue dann noch einen Antrag und alle sind glücklich.
SPOILERENDE

Ich beginne mal mit den Darstellern und da finde ich sind furchtbare Fehlbesetzungen mit an Bord. Ioan Gruffudd, er hat wohl bei Titanic und 102 Dalmatiner mitgespielt, den einzigen Film den ich noch mit ihm kenne ist Kill the Boss, wo er den Anpinkler spielt. Jessica Alba ist mir bei SinCity richtig gut aufgefallen, in Awake oder The Love Guru war sie auch mit dabei. Michael Chiklis als Ben Grimm kannte ich gar nicht, hat auch nichts gemacht was ich bisher gesehen hätte. Er spielte mit in der Serie The Shield, von der ich gutes gehört habe, aber wie gesagt nie gesehen. Chris Evans ist der letzte der Fantastic Four, auch er eher ein B Star, wobei er nun als Captain America in seinem Solofilm und bei den Avengers für Aufsehen sorgte. Final Call oder Scott Pilgrim sind weitere Filme von ihm. Julian McMahon spielt den fiesen Dr.Doom, ihn kennt man wohl am ehesten aus Nip & Tuck.
Erwähne ich noch schnell drei Minirollen: Laurie Holden als Debbie, Bens Frau/Exfrau, Stephen Kings Der Nebel und vor allem The Walking Dead sind ihre bekannten Rollen. Kerry Washington als blinde Alicia Masters ist gerade mit Django Unchained im Kino und der obligatorische Stan Lee Auftritt als Willy der Postbote fehlt auch nicht.

Electric-Doom leider nicht der beste Einfall
Fangen wir erst mal bei einer Kleinigkeit an, der Hautfarbe von Alicia Masters, schon bei Thor störte mich der schwarze Heimdall, hier ist Alicia nun nicht weiß sondern schwarz. Man kann davon ausgehen dass würde man eine Figur mit dunkler Hautfarbe weiß bringen der Aufschrei groß wäre. Bei so einem Film wirkt es auf mich wie eine Quote die erfüllt werden muss, irgendwie muss da halt ein Schwarzer sein, als Alicia. Wenn man im Comic, so etwas startet wie das Ultimative Universum kann man machen was man will. Bei einer Verfilmung sollten die Figuren für mich aber möglichst nah an der Comicvorlage sein und Alicia ist nun mal weiß. Würde bei den Runaways (wenn der Film irgendwann mal kommt) Nico keine Asiatin sein, fände ich das auch doof. Es geht also nicht darum dass ich keine Schwarzen sehen will, sondern um die Einhaltung der Vorlage.
Reed, Sue und Victor sind für mich komplette Fehlbesetzungen im Film. Reed wirkt irgendwie so gewollt und nicht wirklich real, bei Doom stört mich eigentlich alles, der Darsteller, der es nicht schafft wirklich glaubhaft fies rüber zu kommen und die Figur im Film an sich. Ein Typ der ne Eisenmaske aufsetzt weil er sich in Eisen verwandelt. Sorry, aber dann lieber ein Unfall der ihn entstellt. Sue ist mir mit Jessica Alba zu sehr ein Püppchen im Film, Alba als taffe Sue Storm passt einfach nicht. Der Bendarsteller ist gut, man wollte auch Computeranimationen in seinem Fall verzichten, was nicht die beste Idee war, wir bekommen so ein Schaumstoff-Ding präsentiert, was schon ein bisschen albern aussieht. Chris Evans als Johnny ist optisch gelungen, leider ist die Figur im Film zu dämlich angelegt.

Die Handlung ist dünn und wie immer bei einer Superheldenverfilmung geht viel Zeit verloren mit der Entstehung und Erklärung der Figuren, daher sagen mir die zweiten Filme meist mehr zu. Ich störe mich einfach oft bei den Fantastic Four dran dass Reed irgendwas aus dem Hut zaubert und so den Tag rettet. Bernd Eichinger hatte sich Mitte der 80er Jahre die Rechte für die Verfilmung des Comics gesichert. Bei diesen Verträgen ist es üblich dass die Verträge nach einer gewissen Zeit auslaufen und an Marvel zurückfallen. Aus dem Grund wurde 1993 schon einmal ein Film gedreht, der bisher nicht veröffentlicht wurde. Der ‚nur‘ 1,5 Millionen Dollar teure Film wurde direkt ins Archiv gebracht und diente nur dem Zweck die Option auf einem Fantastic Four Film aufrecht zu erhalten. Als dann Anfang des neuen Jahrtausends mit X-Men und Spider-Man Comicverfilmungen ihre Auferstehung feierten und man nun auch günstiger und dank Computer auch besser die Sachen umsetzen konnte war die Zeit reif auch die FF-Kuh zu melken. Der Film kam 2005 in die Kinos und mit Sum41 und Ben Moody feat. Anastacia hatte man auch beim Sound Track große Namen dabei.

Fazit: Das beste am Film ist tatsächlich der Sound Track, der Rest ist ziemlich daneben, die Story ist so dermaßen dämlich und der Humor auf ein Kinderpublikum zugeschnitten das der komplette Film wirkt wie ein Kiddiefilm. Das ist aber eben nicht das was man sehen will, klar die Fantastic Four sind eine Familie, die Superheldenfamilie, trotzdem muss man, will man Erfolg haben die Figuren und die Geschichten ernst nehmen. Dann noch der orange Schaumstoffmann, der vom Aussehen her gar nicht ging. Da bleibt nicht viel Luft für einen guten Film. Ich gebe mal 4 Punkte, denn Chris Evans im hautengen Anzug war nett anzusehen und bei Ben hatte man wenigstens die Tragik die in der Figur steckt gut vermittelt.

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