Sonntag, 30. November 2014

Das große Fressen

Diesen Klassiker der 70er Jahre habe ich mir ertauscht und 70er Jahre muss nicht schlecht sein. Harold und Maude konnten mich ja zum Beispiel total von sich überzeugen! Das ungleiche Liebespaar hatte auch einen kleinen Skandal ausgelöst, auch weil Das grosse Fressen ebenfalls als ein Skandalfilm gilt. Schauen wir uns das gute Stück also man genauer an.

SPOILERANFANG
Ein Richter, ein Fernsehmoderator, ein Pilot und ein Starkoch sind des Lebens überdrüssig. Sie haben alles erreicht und wählen den Freitod. Dies wollen sie aber stilvoll hinter sich bringen, so treffen sie sich alle in einer alten Pariser Villa und ein Laster liefert ihnen feinste Zutaten. Ab jetzt wird gekocht und gefressen. Doch Marcello, dem Piloten ist langweilig, ihm juckt es in der Hose, er will Sex. Also holt man sich drei Nutten dazu und eher zufällig noch eine Lehrerin, Angela, in die sich der Richter sofort verliebt.
Die Ware wird in Augenschein genommen
Ab jetzt wird gefressen und gevögelt bis es den Nutten zu viel wird. Immer nur fressen, das finden sie nicht normal, nur die Lehrerin bleibt und schläft mal mit dem einen und mal mit dem anderen. Marcello wird es zu viel sie sterben nicht und als auch noch das Klo explodiert und alles nach Scheiße stinkt will er weg. Die anderen lassen ihn und erst am nächsten Morgen bemerken sie dass er nicht weg kam, er ist im Auto erfroren. Sie bringen seine Leiche in den Kühlraum. Als nächstes stirbt Michel, der Moderator. Er hatte Blähungen den ganzen Film über und scheißt sich nun ein und stirbt anschließend, auch er landet im Kühlhaus. Der Starkoch Ugo macht eine riesige Pastete die die anderen nicht mögen, es frisst sie alleine und liegt im Sterben, Angela holt ihn einen runter als Abschied und mit dem Orgasmus stirbt auch er. Bleibt noch Phillippe der Richter, er sitzt mit Angela im Garten, neue Lebensmittel werden geliefert, da die Leute nicht ins Kühlhaus können, da dort zwei Leichen liegen lässt Angela die Lebensmittel im Garten verteilen, sie sitzt bei dem letzten  der Männer der schließlich neben ihr einen Herzanfall hat, nachdem er Pudding in Tittenform gefressen hat und auch stirbt.
SPOILERENDE

Fressen, vögeln oder beides zur gleichen Zeit.
Der Film löste damals einen Skandal aus, die Fressorgien, die anzüglichen Szenen und das alles aus Frankreich, welches man für gutes Essen eigentlich schätzt. Für Andrea Ferreol war der Film der Startschuss ihrer Karriere, bis heute ist sie eine aktive Schauspielerin. Die vier Herren im Film sind in Frankreich bekannte Darsteller gewesen, Leben von ihnen tut jedoch nur noch einer: Michel Piccoli. Der Einfachheit halber behielten die Darsteller in diesem Film ihre realen Vornamen.
Andrea Ferreol meinte dass die Zeit des Drehs durchaus anstrengend war, aber doch eine schöne Zeit, es gab viele Feiern nach dem Dreh wo man die Reste vom Drehtag verspeiste. Für Marco Ferreri, dem Regisseur, war der Film der letzte große Erfolg, er schaffte es danach nicht noch einmal einen entsprechend erfolgreichen Film zu produzieren. 

Fazit: Was damals skandalträchtig war, wir heute in jeder Nachmittagsrealitysoap getoppt. Einer pupst, wie schlimm! Die Handlung ist ziemlich lahm und für damalige Zeiten war der Film sicher brisant, bei mir zündet der Film aber nicht. Klar es ist eine Gesellschaftskritik, konsumgeplagte Menschen wählen den Freitod durch dekadenten Konsum. Sie fressen so lange alles was erlesen und edel ist bis sie sterben. Es wird nicht einfach wahllos in sich hineingestopft, sondern das Essen wird zelebriert und den ganzen Film durch wird nicht gegessen sondern wirklich gefressen. Unterbrochen wird dies nur durch Sex, das ist aber auch schon alles und mir reicht es einfach nicht um diesen Film wirklich als Meisterwerk sehen zu können. Für mich ist es eher: Einmal gesehen und dann reicht es auch und bei so einer Haltung und ich muss auch zugeben dass ich mehr als einmal auf die Uhr geschaut habe und dass nicht weil ich den Film skandalös fand, sondern einfach weil ich mich gelangweilt habe, na ja wo war ich? Ach ja: Also für so einen Film gebe ich dann keine gute Wertung ab. Ich empfehle den Film wirklich mal zu sehen, denn man kann über ihn reden und drüber nachdenken, aber wirklich gut ist er dennoch nicht. Daher auch nur eine eher schlechte Wertung von 4 von 10 möglichen Punkten.

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