Montag, 6. April 2015

Indiana Jones und der Tempel des Todes

Da sind wir schon wieder beim Ostermontag, wie schnell geht bloß immer ein Jahr rum? Gestern gab es ja schon Jäger des verlorenen Schatzes, heute dann Teil 2. Indy ist wieder so eine Filmreihe von der ich weiß dass die auf dem Blog keinen Anklang finden wird, das ist bei fast allen großen Blockbusterfilmreihen der Fall, egal ob Star Wars oder Herr der Ringe, kleine B Movies und Fortsetzungen von Horrorfilmen laufen besser. Erkläre ich mir damit dass man über die Filme weniger weiß und eher mal sich dann was dazu durchliest. Indiana Jones ist aber einfach wie die eben erwähnten eine Pflichtfilmreihe die auf keinem Blog fehlen darf, der sich um Filme dreht! Ich denke es ist dann auch würdig ihn an Feiertagen zu posten, wie ich es jetzt ja mache. Teil 3 und 4 kommen daher natürlich auch, aber die hebe ich mir für Pfingsten auf.

SPOILERANFANG
Indy hat eine kleine Urne für Typen aus Shanghai besorgt und will diese gegen einen Diamanten tauschen, doch er wird betrogen und vergiftet. So kämpft Indy um das Gegengift und nimmt die Tänzerin Willie Scott quasi als Geisel mit. Er bekommt das Gegengift und flieht mit Willie und dem jungen Shorty, der Indys Gehilfe ist, in ein Flugzeug. Leider gehört es den Typen vor denen er geflohen ist und so verabschieden sich die Piloten von Jones in dem sie mit einem Fallschirm abspringen nachdem sie den Sprit abgelassen haben.
Cheesy...
Man rettet sich in dem man mit einem Schlauchboot über Indien abspringt und klar überlebt man das. In Indien kommt man zu einem Dorf wo die Kinder entführt und die heiligen Steine des Dorfes geklaut wurden. Wenig später kommt an einen Palast des Maharadscha wo man Jones erkennt und als Gast behandelt. Nachts wird er jedoch von einem Attentäter attackiert und man findet einen geheimen Gang zu einem Tempel. Hier werden Menschenopfer dargebracht und die Steine des Dorfes sind auch da, außerdem sucht man in einer Mine weitere Steine, in der Mine selbst müssen die entführten Kinder arbeiten. Man entdeckt Jones und flöst ihm Zeug ein so dass er zu den Bösen gehört, Willie soll als Menschenopfer dargebracht werden und kurz bevor das geschieht schafft es Shorty Indy wieder zu Sinnen zu bringen. Alle drei fliehen mit den Steinen und befreien die Kindersklaven. Auf einer Hängebrücke kommt es zum Showdown zwischen Indy und dem Priester des Tempels, der natürlich stirbt während Indiana Jones sowohl den heiligen Stein des Dorfes zurück bringt, als auch die verschwundenen Kinder.
SPOILERENDE

Drei Jahre dauerte es bis Indiana Jones das zweite mal die Peitsche knallen durfte. Dieses mal spielt der Film vor dem ersten Teil, warum man das machte ist mir nicht ganz klar, vielleicht wollte man nicht erklären wo Marion abgeblieben ist. Der Film erschien also im Jahr 1984 Spielberg machte wieder die Regie und Lucas arbeitet fleißig am Drehbuch mit. Neben Harrison Ford war auch Kate Capshaw dabei. Capshaw erntete allerdings viele negative Kritiken für ihre Darstellung im Film so das sie nach dem Film fast nur noch in kleineren Rollen zu sehen war. Allerdings angelte sie sich Steven Spielberg den sie 1991 auch heiratete. Mit ihm hat sie drei leibliche und zwei adoptierte Kinder. Jonathan Ke Quan spielt Shorty, ein Jahr später würde er bei den Goonies noch Data spielen, danach wurde es eher ruhig um ihn. Er arbeitet heute als Stunt-Choreograph hier war er zum Beispiel bei den X-Men Filmen tätig. Der Film bekam sogar wieder einen Oscar für die besten visuellen Effekte, die Filmmusik wurde wieder nominiert, ging aber erneut leer aus.
Da Inder im Film nicht unbedingt gut weg kommen war der Film zeitweise in Indien verboten. Die TV-Fassung hat eine Altersfreigabe von 12 Jahren, ungeschnitten hat der Film allerdings eine ab 16 Jahren.

Fazit: Es wäre zu eintönig wenn man Indiana Jones in jedem Film hätte gegen Nazis ankämpfen lassen, daher nun also mal etwas anderes. Indy gegen einen bösen Tempelpriester, nur ist das besser? Leider nicht, der erste Teil von Indiana Jones ist dadurch dass man ihn geschichtlich in eine Zeit einordnen kann zeitlos geworden. Damit meine ich dass der auch heute noch gut wirkt, die Nazis liefen halt so herum, ich habe dem Film abgenommen in dem Jahr zu spielen. Das tue ich dem zweiten Teil, der ein Jahr vor dem ersten spielt, nicht. Der wirkt nicht als wenn er Mitte der 30er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts spielt, der wirkt halt wie ein Film aus den 80ern. Das fängt bei den Outfits an und geht weiter in den Requisiten, den Figuren und der Handlung. Alles ist cheesy wie in einem B-Movie.
Zwei Nervbacken schreien um die Wette
Schon der Anfang im Nachtclub ist überzogen und wird durch die Musik nochmal unterstrichen, die dem ganzen ein lustigen Anstrich geben soll. Weiter geht es dann mit dieser albernen Szene im Flugzeug wo man mit einem Schlauchboot unbeschadet alles übersteht und so kann man den ganzen Film durchgehen. Das Abendessen, wo es lebende Schlangen, Käfer, Suppe mit Menschenaugen und Affenhirn auf Eis gibt. Das ist weder lustig noch ekelig noch sonst was, nur albern und das passt auch gut zu den beiden Sidekicks die man Jones in diesem Film an die Seite gestellt hat. Shorty nervt einfach nur noch und es gibt eigentlich keinen richtigen Grund warum Indy Willie überhaupt mitgenommen hat und sie hat daher auch nur die Rolle ständig zu kreischen und in Not zu geraten. Denkt man da an den letzten Film mit der schlagkräftigen Marion zurück, die hatte einiges mehr an Charakter bekommen und erledigte auch gerne mal selbst ihre Probleme, hier haben wir einfach nur ein lautes, blondes Klischee. Wo wir bei Klischee sind (okay Data ist auch eines, sogar schon fast ein rassistisches Klischee), sind wir natürlich gleich beim Hohepriester, auch der ist eines, der reißt Leuten (die dann weiter leben) das Herz raus und versklavt Kinder. Warum Kinder? Keine Ahnung ich glaube Männer könnten besser arbeiten, aber man entführt halt lieber Kinder. Das ganze toppt man dann noch mit einer funktionierenden Vodoopuppe und einer Minenbahnfahrt die auch extrem unecht und aufgesetzt wirkt. Von Szenen wie Indys Wagon springt aus den Gleisen und landet wieder in ihnen oder dass er mit den Füßen bremst ganz zu schweigen. Das Finale auf der Brücke ist dann auch wieder so eine Sache, hier zeigt sich wieder wie unfähig und störend Shorty und Willie sind, die bewegen sich keinen Millimeter auf der Brücke, die hängen die ganze Zeit herum, dabei hätten die es echt nicht weit bis nach oben. Zum Glück kommen dann ja die Guten Soldaten zur Hilfe, da der debile Zuschauer nicht kapieren würde wer wer ist, da Inder wohl in Spielbergs Augen alle gleich aussehen, tragen alle Bösen Soldaten im Film rote Uniformen, alle guten Soldaten blaue… Und dann haben wir ein Überhappyend. Dr. Jones zurück im Dorf, mit dem heiligen Stein und allen verschwundenen Kindern, das ist einfach too much und natürlich muss man sich fragen: Wenn dieser Film ein Jahr vor Teil 1 spielt, wo sind im ersten Teil dann Willie und vor allem wo ist Shorty? Von beiden ist schließlich absolut nichts zu hören im ersten Film (was natürlich auch besser ist, dennoch wenn man so etwas einführt muss man das auch erklären).
Ich hatte den Film nicht mehr so schlecht in Erinnerung und würde jetzt aktuell sagen es ist der schlechteste aller vier Filme, wobei ich Teil 4 zur Zeit nur noch verschwommen im Kopf habe und eventuell kann sich der Tempel des Todes noch einmal retten auf Platz drei, er ist aber wesentlich schlechter als der erste Film. Pluspunkte sind einige gelungene Witze (etwa die Anspielung dass Indy die Schwertkämpfer erschießen will wie im ersten Teil, dieses mal aber keine Pistole dabei hat, tröste dich Indy, nächstes Jahr klappt der Trick) und auch einige Actionszenen waren okay. Harrison Ford ist natürlich traumhaft als Indiana Jones und trägt quasi den kompletten Film. Mit viel Liebe und einem Auge zugedrückt würde ich 5 Punkte vergeben, hinzu kommt ein von mir persönlich verliehener Nostalgiepunkt, da ich Indy als Teil meiner Kindheit sehe. Macht also zusammen 6 von 10 möglichen Punkten.

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